Harsdorf ist jetzt ein Gold-Dorf
Autor: Werner Reißaus
Harsdorf, Sonntag, 26. November 2017
Die Landkreisgemeinde holte sich am Sonntag einen der begehrten Titel beim Bezirksentscheid "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden".
"Wir sind stolz auf unsere Dörfer in Oberfranken!" Diese Feststellung traf der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Friedrich, bei der Abschlussfeier zum Bezirksentscheid "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden" gestern Nachmittag in der Dr.-Stammberger-Halle. Die Festansprache hielt Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, für die musikalische Umrahmung sorgten die Frankenwaldmusikanten aus Windheim unter der Leitung von Stefan Schmidt.
Die Präsentation der Dörfer, die Gold, Silber und Bronze gewannen, nahm Christine Bender vom Gartenbauzentrum Bayern Nord gemeinsam mit der Regierungspräsidentin vor. Zu den Siegern gehörte aus dem Landkreis Kulmbach die Gemeinde Harsdorf, die eine Goldmedaille holte.
Leistungsträger der Gemeinde
Landrat Klaus Peter Söllner (FW), der auch für den mit anwesenden Oberbürgermeister Henry Schramm ein Grußwort sprach, freute sich, dass die Abschlussfeier in Kulmbach stattfand: "Die Stimmung in der Halle ist großartig - zu Recht, weil sie die Leistungsträger unserer Gewinner sind. Sie sind es, die ihre Dörfer nach vorne gebracht haben. Wir sind dankbar dafür, dass es diesen Wettbewerb gibt. Er setzt auf Bürgerengagement, auf das Ehrenamt, er setzt auf das Miteinander und Gestaltung. Und sie alle haben mitgeholfen, dass Oberfranken mit diesem Wettbewerb schöner geworden ist." Söllner dankte den beteiligten Kommunalpolitikern, den Bürgermeistern sowie den Stadt- und Gemeinderäten. Und zur Gestaltung der Dörfer vor Ort tragen auch der Bayerische Bauernverband, insbesondere die Landfrauen und die Gartenbau- und Verschönerungsvereine dazu bei.
Beispiel für lebendige Kommune
Hans-Peter Friedrich gratulierte den Preisträgern und stellte fest, dass eigentlich alle Kommunen, die sich dem 26. Wettbewerb auf Bezirksebene stellten, eine Auszeichnung verdient hätten: "Sie ist ein Zeichen dafür, dass man sich etwas zutraut und dass man eine lebendige Dorfgemeinschaft hat."Friedrich verwies darauf, dass sich Anfang der 1960er Jahre niemand vorstellen konnte, welchen Herausforderungen die Dörfer mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft und dem demografischen Wandel ausgesetzt werden: "Unsere Dörfer und ihre Gemeinschaften haben mit einer unglaublichen Geschlossenheit und einem unglaublichen Zukunftswillen die letzten Jahrzehnte bewältigt."
31 Goldene für Oberfranken
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz hob hervor, dass die oberfränkische Beteiligungsquote die höchste in ganz Bayern war: "Daraus hervorgegangen sind für unseren Regierungsbezirk vier Goldmedaillen, sechs Silbermedaillen und vier Bronzemedaillen. Damit hat sich die Zahl der Goldmedaillen, die für Oberfranken seit Beginn des Wettbewerbs insgesamt erreicht wurden, auf 31 erhöht. Auch da ist Oberfranken Spitze."Der ländliche Raum steht bei den Mega-Themen unserer Zeit besonders im Focus. Ob demografischer Wandel, Digitalisierung oder Klimawandel - allen Entwicklungen, denen sich unsere Dörfer und Gemeinden in besonderer Weise anpassen müssen." Die Preisträger stehen nach den Worten der Regierungspräsidentin für vorbildliche und zukunftstauglichen Lösungen: "Es ist wichtig, diese nach außen zu tragen und sichtbar zu machen."
Goldmedaillen gab es neben Harsdorf für Heidelheim (Landkreis Wunsiedel), Issigau (Hof) und Oberleiterbach (Bamberg).
Der Sonderpreis des Bezirks Oberfranken ging nach Oberhaid im Landkreis Bamberg, für das generationenübergreifende Modell zur Verbesserung von Lebensqualität und sozialer Teilhabe. Für eine beispielhafte Direktvermarktung als tragendes Element in Dorf und Landwirtschaft erhielt Hirschfeld (Kronach) den Sonderpreis des Bayerischen Bauernverbandes und die Ortschaft Kümmel (Markt Ebensfeld) bekam für den Erhalt alter Streuobstbestände mit wertvollen Sorten den Sonderpreis des Bezirksverbandes Oberfranken für Gartenbau und Landespflege.