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Händler-Sprecherin: "Brauchen in Kulmbach mehr als 1. Advent"


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Donnerstag, 05. Dezember 2019

Alexandra Hofmann, die Vorsitzende der Kulmbacher Händlervereinigung, spricht über das "sehr ruhige" Weihnachtsgeschäft, die neue Rabattaktion, den Kulmbach-Fünfer und den Wunsch, dass das Adventsprogramm in Kulmbach nicht Anfang Dezember endet.
Lichterglanz in der Fußgängerzone. Das Weihnachtsgeschäft ist aber "ruhig angelaufen", wie Alexandra Hofmann von "Unser Kulmbach" bedauert. Die Händlervereinigung wirbt mit dem Couponheft "Sparen im Advent in Kulmbach" und mit dem Kulmbach-Fünfer. Foto: Archiv/Dagmar Besand


Die Wochen vor Heiligabend sind für den Einzelhandel die umsatzstärkste Zeit. Ob die Händler in Kulmbach ihr Geschäft machen? Wir haben bei Alexandra Hofmann, der Vorsitzenden der Händlervereinigung "Unser Kulmbach", nachgefragt. Die Inhaberin der Parfümerie Benker spricht im Interview auch über die neue Werbeaktion der Einzelhändler, das Rabatt- und Couponheft "Sparen im Advent in Kulmbach. Und sie erklärt, dass sich viele Geschäftsleute wünschen, dass sich nicht nur bei den Märkten am ersten Advent in der Stadt vorweihnachtliche Stimmung verbreitet. Frau Hofmann, wie ist das Weihnachtsgeschäft angelaufen? Alexandra Hofmann: Sehr ruhig, würde ich sagen, wie ich auch aus dem Gespräch mit einigen meiner Kollegen vernommen habe. Die Kundenfrequenz hätte höher sein können, gerade auch am Kulmbacher Adventswochenende. Viele sind da am frühen Abend zu den wunderschönen Märkten gezogen - leider aber an den Geschäften vorbei. Der Online-Handel ist - vor allem auch im Weihnachtsgeschäft - ein mächtiger Konkurrent. Sicher ist das so. Eine Studie von Handelsexperten hat jüngst aber gezeigt, dass in Städten, in denen der Gesamtrahmen passt, die Ladengeschäfte nicht so stark unter dem Online-Handel leiden.

Ich sehe auch in Kulmbach Potenzial. Allerdings bräuchten die Geschäftsleute, was Ideen und die Realisierung von Projekten betrifft, die Unterstützung der Stadt. Wir Einzelhändler müssen versuchen, mit unserem besonderen Service zu punkten. Schade ist, dass immer mehr Kunden in die Läden kommen, sich eingehend beraten lassen, die Produkte dann aber im Online-Handel bestellen. Die Mitglieder der Händlervereinigung machen heuer zum ersten Mal in der Vorweihnachtszeit mit einem Couponheft mobil, das Rabatt- und Sonderaktionen von Geschäften beinhaltet. Wie ist man auf die Idee gekommen? Wir hatten das Couponheft schon im Frühjahr. Da war es ein voller Erfolg. Wir wollten zeigen, dass wir Einzelhändler wie die großen Ketten auch mit Rabattaktionen werben können. Bei "Sparen im Advent in Kulmbach" geht es uns darum, ein Zeichen zu setzen. Es ist ein Aufruf an die Kulmbacher, dass sie die Innenstadt und die Einzelhändler beim Geschenke-Kauf nicht vergessen sollen. Wie wurde das Angebot bis dato angenommen? Die Aktion ist recht gut angelaufen. Allein in meinem Geschäft wurden in der ersten Woche 24 Coupons eingelöst. Bis zum 31. Dezember besteht die Möglichkeit, Schnäppchen zu ergattern. Die Attraktivität der Einkaufsstadt Kulmbach leidet nach wie vor an uneinheitlichen Öffnungszeiten. Es wäre sicherlich schön, wenn die Öffnungszeiten in Kulmbach bei allen gleich wären. Das ist aber wohl nicht umzusetzen. Jedes inhabergeführte Einzelhandelsgeschäft muss auf die Personalkosten schauen. Und wenn am Samstag ab 14 Uhr kaum Publikum in der Stadt ist, muss man Verständnis dafür haben, wenn jemand den Laden schließt. Denn das Geschäft muss sich ja schließlich auch noch rentieren.

Grundsätzlich muss man sagen, dass sich die Situation in den letzten Jahren verbessert hat. Die meisten schließen das Jahr über am Samstag gegen 14 Uhr, die Textiler um 16 Uhr. In der Vorweihnachtszeit haben wir unseren Mitgliedern vorgeschlagen, die Läden bis 17 Uhr offen zu lassen. Da machen viele mit, aber nicht alle. Fehlen in Kulmbach Attraktionen in der Adventszeit? Die Innenstadt erstrahlt im Lichterglanz, viele Schaufenster sind weihnachtlich dekoriert. "Kulmbach im Advent" war am vergangenen Wochenende eine tolle Veranstaltung. Es ist aber schade, dass es bis Heiligabend kein weiteres Programm gibt. Ein kleiner weihnachtlicher Markt mit Buden an den Wochenenden, wie es ihn in Nachbarstädten gibt, wäre eine Bereicherung. Das würde sicherlich auch Auswärtigen den Kulmbach-Bummel schmackhaft machen. So gibt es bei uns bis Heiligabend keine weiteren Attraktionen - außer Lichterglanz und das Winterdorf am Marktplatz. Es gibt das Couponheft der Händlervereinigung, seit vielen Jahren auch den Kulmbach-Fünfer als Kulmbacher Währung. Ist die Gutschein-Münze gefragt? Der Kulmbach-Fünfer ist eine besondere Währung, mit der wir all denen, die Gutscheine verschenken wollen, ein Angebot unterbreiten. Mit der Münze kann man in allen Mitgliedsgeschäften von "Unser Kulmbach" bezahlen. Der große Vorteil ist, dass man sich nicht von vorneherein auf einen bestimmten Laden festlegen muss, in dem man einkauft. Der Fünfer, den man in der Hauptstelle der Sparkasse Kulmbach-Kronach erhält, ist natürlich gerade in der Weihnachtszeit gefragt.