Gute Nachrichten aus der Autowerkstatt
Autor: Peter Müller
Kulmbach, Donnerstag, 10. Oktober 2013
Wenn das mal keine gute Nachricht für Autobesitzer ist: In einem gemeinsamen Projekt beschäftigen sich die Handwerkskammer, die Uni Bayreuth und eine Fraunhofer-Projektgruppe mit der Frage, wie sich Kfz-Teile günstig reparieren lassen, anstatt sie nur auszutauschen - meist für teures Geld.
Warum sind die Experten da nicht schon früher drauf gekommen? Denn in den vergangenen Jahren musste sich bei jedem der Eindruck verfestigen, dass die Kfz-Werkstätten, von einigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen, gar nichts mehr instand setzen können, sondern einfach nur ins Ersatzteilregal greifen. Gibt ja auch Provision.
Den Beweis dafür lieferte mir neulich ein Vertragshändler, der mir als Preis für ein Motorsteuergerät 2100 Euro (!!!) nannte. In einer freien Werkstatt erfuhr ich, dass es eine Firma gibt, die das defekte Teil repariert. Dorthin habe ich es auch geschickt - und nur 479 Euro bezahlt.
Das eingangs genannte Projekt in allen Ehren, aber die Kostenbremse muss schon viel früher greifen. Warum, in aller Welt, ist es bei einem modernen Auto oft nicht möglich, eine simple Glühbirne selbst zu wechseln? Renault etwa rät vom eigenständigen Glühbirnenwechsel bei einigen Modellen generell ab, da die "Demontage einiger Bauteile im Motorraum" nötig sei.
Die immer kompliziertere Technik bringt es dann auch schon mal mit sich, dass die Auswechslung eines Klimaanlagen-Schlauches, der eigentlich nur 70 Euro kostet, mit 500 Euro zu Buche schlägt, weil die Mechaniker zwei Tage brauchen, um das Teil aus- und einzubauen.
Vielleicht gibt es in Kürze ja auch einmal gute Nachrichten aus den Entwicklungsabteilungen der Hersteller.
In diesem Sinne: Gute Fahrt!