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Gundersreuth: Trübes Wasser und umstrittener Schulweg


Autor: Jürgen Gärtner

Gundersreuth, Donnerstag, 12. April 2018

Die Trinkwasserversorgung und der Schulweg der Appenberger Kinder waren die zentralen Themen der Bürgerversammlung in Gundersreuth.
Die Gemeinde Mainleus hat bei Appenberg schon Warnschilder aufstellen lassen. Foto: Jürgen Gärtner


Zwölf Bürgerversammlungen in den Mainleuser Ortsteilen stehen in den nächsten Monaten an, allein sechs noch im April. Am Mittwoch war Auftakt in der Gastwirtschaft Schröder in Gundersreuth. Eingeladen waren die Bewohner aus Appenberg, Gundersreuth, Neuenreuth und Proß, ein Dutzend war gekommen.

Was bewegt die Bewohner dieser kleinen Dörfer?

Das Thema Schulweg der Appenberger Kinder brennt Inge Pfaffenberger unter den Nägeln. Sie hält die etwa 400 Meter lange Strecke zum Buswartehäuschen nahe der Kreisstraße für gefährlich und fordert deshalb die Beleuchtung des Weges mit Straßenlaternen. Eine Handvoll Kinder nutzt den Weg.

Der Gemeinderat hatte sich bereits mit der Problematik befasst und die Verlegung der Haltestelle angestrebt. Doch das geht wegen der Größe des Schulbusses nicht, wie Bürgermeister Robert Bosch (CSU) mitteilte. Den Wunsch nach einer Straßenbeleuchtung bezeichnete er als nachvollziehbar, aber von der Mehrheit der Appenberger sei diese Erschließungsmaßnahme nicht gewollt. "Die haben auch keine Kinder", entgegnete Inge Pfaffenberger.


Schon Schilder aufgestellt

Bosch wies darauf hin, dass er das Anliegen von Pfaffenberger zur Prüfung an den Verkehrssicherheitsbeauftragten am Landratsamt weitergeleitet habe. Der müsse entscheiden, ob es sich um einen gefährlichen Schulweg handelt. Und wenn er das so entscheide, dann würden die Eltern Fahrtkosten für ihre Kinder bekommen, um sie zur Haltestelle zu bringen. Zudem habe die Gemeinde "Vorsicht Kinder"-Schilder aufgestellt. "Das ist schon ein Beitrag zur Verkehrssicherheit."

Zudem ging es um die Wasserversorgung. Denn immer wieder kommt es zu Rohrbrüchen. "Das ist ein Zeichen für Sanierungsbedarf", erklärte Bürgermeister Robert Bosch. Rund 3,6 Kilometer Leitungen, die die Ortsteile mit der Wasserversorgung der Kasendorfer Gruppe verbinden, sind betroffen. Wegen dieser langen Entfernung gibt es nun Überlegungen, die Dörfer gleich an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) anzubinden. "Das wird technisch und wirtschaftlich geprüft", so Bosch.

Dass das Wasser manchmal Sorgen macht, weil es eine hellbraune Farbe hat, wenn es aus der Leitung kommt, bestätigte Gemeinderat Herbert Pieper (FW) aus Gundersreuth. "Der Wasserwart war schon da und hat Proben genommen." Ergebnisse lägen aber noch nicht vor. Das Problem tauche meist bei Rohrbrüchen auf.


Immer wieder Ausspülungen

Angesprochen wurde auch der Zustand des Wegs von Gundersreuth nach Peesten. Dort komme es immer wieder zu Ausspülungen. Der Vorschlag: die Strecke zu teeren.

Eingangs hatte der Bürgermeister auf verschiedene abgeschlossene Großprojekte hingewiesen: den Hort über dem Rathaus mit 40 Plätzen (Kosten: 600 000 Euro), die Sanierung des Grundschuldachs, den städtebaulichen Ideenwettbewerb für das Spinnereigelände.

Im kommenden Jahr soll die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule beginnen. Die sei eigentlich schon für 2018 geplant gewesen, erklärte Bosch. Doch nun gebe es ein Förderprogramm, bei dem Zuschüsse von 90 Prozent möglich sind. Und in das versuche die Gemeinde zu kommen. Deshalb die Verzögerung.

Derzeit laufe der Breitbandausbau für Appenberg und Proß, noch in diesem Jahr soll das schnelle Internet verfügbar sein. "Freigeschalten wird, wenn alles fertig ist", gab er bekannt. "Hoffentlich funktioniert das Telefon dann noch", bemerkte Inge Pfaffenberger.

Christian Hereth beklagte mit Blick auf die Baumaßnahme, dass die Arbeiter "einfach über die Grundstücke sind ohne zu fragen". "Das geht nicht, da muss man sich rühren", entgegnete Bosch. Das habe man auch getan, sagte Hereth. "Es gab auch eine Entschädigung. Aber es war mühsam, bis man an die richtige Stelle kommt."


Es wird investiert

Bürgermeister Bosch verwies noch auf Investitionen der Gemeinde in die Wasserver- und Abwasserentsorgung in Höhe von 700 000 beziehungsweise 1,2 Millionen Euro.

Der Markt plane die Schaffung von zwölf Wohnungen im Hans-Grimm-Weg. Der Bau der zwei Häuser mit je sechs Einheiten soll 2019 beginnen.

Böse Überraschung dagegen beim Spinnstuben-Areal: Dort sind 24 Wohneinheiten geplant. Bei der europaweiten Ausschreibung der Sanierungsarbeiten gab es ein unerwartetes Ergebnis: "Das beste Angebot lag 40 Prozent über der Kostenschätzung. Wenn sich das über alle Gewerke zieht, sind das Mehrkosten in Millionenhöhe." Deshalb habe man die Ausschreibung aufgehoben und neu gemacht. "Wir müssen abwarten, was jetzt rauskommt und dann mit den Fördergebern reden."


Die Termine der nächsten Bürgerversammlungen:

Donnerstag, 12. April, Buchau, Gastwirtschaft "Zum Paul"
Montag, 16. April, Motschenbach, Sportheim
Donnerstag, 19. April, Schwarzach, Gastwirtschaft "Oberer Wirt"
Montag, 23. April, Danndorf, FSV-Sportheim
Freitag, 27. April, Mainleus, Gastwirtschaft "Fränkischer Hof"
Donnerstag, 3. Mai, Schimmendorf, Gastwirtschaft Herold
Mittwoch, 9. Mai, Schmeilsdorf, Feuerwehrhaus
Dienstag, 15. Mai, Rothwind, Gastwirtschaft Vonbrunn
Donnerstag, 17. Mai, Wernstein, Reitercasino
Montag, 11. Juni, Veitlahm, "Eselsscheune"
Montag, 16. Juli, Wüstenbuchau, Feuerwehrhaus
Mittwoch, 18. Juli, Willmersreuth, Gastwirtschaft "Zur Linde"

Beginn ist immer um 19 Uhr.