Gruseliger als die "Gruselclowns"
Autor: Alexander Müller
Kulmbach, Dienstag, 25. Oktober 2016
Was wir witzig finden, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Und nicht immer kommen "Scherze" bei anderen Zeitgenossen gut an.
Ein Beispiel dafür ist das aus den USA herüber geschwappte Phänomen der "Gruselclowns". Als Clown maskierte Menschen erschrecken andere und stellen dann oft ein dabei entstandenes Filmchen auf Youtube, in der Hoffnung, die Zuschauer würden sich ebenso köstlich amüsieren wie ihre Spießgesellen und sie selbst.
Natürlich hätte man wetten können, dass es nicht allzu lange dauern würde, ehe der Quatsch auch bei uns für Aufsehen sorgt. "Aufsehen" definiert sich in unseren Tagen freilich einerseits als mediales Echo. Natürlich werden die meisten von uns im richtigen Leben niemals einen solchen "Gruselclown" sehen - in den TV-Nachrichten und auf den Titelseiten der Zeitungen scheinen sie freilich allgegenwärtig zu sein.
Warum? Weil das aktuell ein Thema ist! - Oder ist es nur wegen der medialen Präsenz ein Thema? - Eine Frage, die man sich als verantwortungsbewusster Medienmacher durchaus stellen darf.
Aber es gibt ja auch noch das Echo in den sogenannten sozialen Netzwerken. Dort mischen sich echten Meldungen Fake-Nachrichten und Verschwörungstheorien zu einer Melange, die leider geeignet ist, unsichere Zeitgenossen weiter zu verunsichern.
Wobei man die Verschwörungstheoretiker ("Damit sollen wir von anderen, weit wichtigeren Vorgängen ablenkt werden!") sogar gruseliger finden kann als die sogenannten Clowns. Oder eben - je nach Sinn für Humor - sehr viel witziger!