Druckartikel: Grundschüler zum Vorbild nehmen

Grundschüler zum Vorbild nehmen


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Freitag, 21. Februar 2014

Inklusion ist ein sperriger Begriff. Er klingt nach Schreibtisch, nicht nach fröhlichem Schulalltag. Und doch ist er ein Schlüsselwort für ein gutes, vorurteilsfreies Miteinander, bei dem Behinderungen und Entwicklungsverzögerungen als normal angenommen und nicht als Makel bloßgestellt werden.
Beim gemeinsamen Sportunterricht haben die Viertklässler an der Theodor-Heublein-Schule viel Spaß.


In die Gemeinschaft eingeschlossen, mit ihren Schwächen angenommen und respektiert sollen sich diejenigen fühlen, die nicht ins standardisierte Leistungsraster passen.

Das Beispiel der Theodor-Heublein-Schule zeigt, wie das funktioniert, und dass wir alle uns gerne einmal eine Handvoll Grundschüler zum Vorbild nehmen können.

Tatsächlich ist es doch oft so, dass Eltern schwieriger mit dem Tabuthema sonderpädagogische Förderung klarkommen als Kinder. Die lernen die Vorurteile erst von den Erwachsenen - in einem Schulsystem, das auf Auslese getrimmt ist.

Die gemeinsame Aufgabe aller - nicht nur der Schule - ist es, dafür zu sorgen, dass aus der Inklusion keine Exklusion wird.

Denn während es den Eltern förderungsbedürftiger Kinder wichtig ist, dass sie in einer Regelschule mit anderen gemeinsam lernen, sehen andere Eltern in diesem Miteinander immer wieder einen Störfaktor, der die schulische Entwicklung derer bremst, die leichter und schneller lernen.

Doch in der Schule geht es doch um mehr als um die Frage, wer am schnellsten rechnen und die längsten Aufsätze schreiben kann. Es geht auch um soziale Kompetenzen, um Hilfsbereitschaft und kameradschaftlichen Umgang miteinander. Wer das im Klassenzimmer und auf dem Schulhof lernt, wird auch alle späteren Aufgaben meistern.