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Grundschüler bekamen Lust auf Musik


Autor: Klaus Klaschka

Stadtsteinach, Donnerstag, 09. Juli 2015

Maria könnte eigentlich Klarinette lernen. Oder Saxophon. Eventuell Querflöte? Die Tuba ist vielleicht (noch) zu groß. Nach dem Musikaktionstag der Grundschule ist für das Mädchen aber klarl: "Ich will auf jeden Fall ein Instrument spielen."
Bei Ilona Ramming könnte Maria Saxophon lernen. Foto: Klaus Klaschka


Der Musikaktionstag in der Grundschule Stadtsteinach ist seit vier Jahren eine Initiative des Musikvereins Stadtsteinach "in persona von Klaus Zahner", dem Vorsitzenden, wie Schulleiter Michael Pfitzner betont.
Vor vier Jahren startete WIM ("Wir musizieren"), ein Programm der bayerischen Landeskoordinierungsstelle Musik (BLKM), um "Basis und Interesse bei den Kindern schaffen, auf der die weiterführende musikalische Bildung in Form von Sing- und Instrumental-Klassen, Musik-Arbeitsgruppen, Gruppen und Individual-Musikunterricht aufbauen kann."

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat dies auf Bundesebene weiter geführt mit dem Förderprogramm "Künste öffnen Welten". Klaus Zahner hat sich mit den Initiativen und den (auch materiellen) Förderungen auseinandergesetzt und diese für Stadtsteinach "an Land gezogen."

So kann die Schule jetzt neben dem normalen Lehrplan zusätzlich Musik- und

Instrumentalunterricht anbieten. "Das ist eine Win-Win-Situation," sagt der Schulleiter. Für die Schule, die Kinder und für den Musikverein, der so musikalischen Nachwuchs rekrutieren kann.

Die Stadt Stadtsteinach unterstützt diese Initiativen ebenfalls: Bürgermeister Roland Wolfrum als Co-Vorsitzender des MV und Vorsitzender des Förderkreises. Und die Sparkasse hat kürzlich 1000 Euro für Instrumente gespendet.

Neben dem Spass habe Musik selbst machen zu können auch einen pädagogischen Effekt, so der Schulleiter: Man übe Konzentration, Ausdauer und Team-Fähigkeit - Eigenschaften, die für die Schüler später von Wert sein werden. So biete die Schule neben dem normalen Unterricht nun für die ersten beiden Klassen Musikalische Früherziehung an und habe eine Bläserklasse mit Einzel- und Gruppenunterricht für die 3. und 4. Klassen. Außerdem bestehe das Angebot, im Chor zu singen.

Für den Musikaktionstag hatte Hildegard Anselstetter ein fast zweistündiges Programm zusammengestellt. Die Bläserklasse (Lehrer: Ilona Ramming und Stefan Krauß) gab drei Stücke zum besten. Die 1. und die 2. Klasse zeigten, dass Musik auch etwas mit Bewegung zu hat, und führten drei Tänze auf (Lehrer: Susanne Trottmann und Michael Schellenbach). Kinder der 3. und 4. Klasse sangen davon, dass sie heute schon eine Mücke eingefangen hatten und ein Lied vom Lagerfeuermann (einstudiert von Alexander Thern). Zudem las Michael Schellenberg eine Geschichte über den Sommer, die die Gruppe der musikalischen Früherziehung mit Geräuschen, Vogelpfeifen, Donnergrollen und Trommeln ausmalten.

Anschließend - und da war dann der Musikverein maßgeblich aktiv - konnten die Schüler verschiedene Instrumente anschauen und auch ausprobieren: Klarinette und Saxophon bei Ilona Ramming - Trompete, Posaune, Tenorhorn und Tuba bei Stefan Krauß - Querflöte bei Susanne Trottmann. Nicht jedes Instrument passt für jeden:

Ein Bub meinte, dass Flöte ein Mädcheninstrument ist, also nichts für ihn. Und Maria war die Tuba schon recht groß. Maria hat alle Instrumente ausprobiert und einen Zettel mit nach Hause genommen, auf dem sie aufschreiben kann, welches Instrument ihr am besten, am zweitbesten und am drittbesten gefällt. Auf jeden Fall wird sie aber mit der Oma besprechen, welches Musikinstrument sie lernen will.