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Grunderneuerung auf der A70: Freie Fahrt ab 12. Dezember


Autor: Alexander Hartmann

Harsdorf, Donnerstag, 20. November 2014

Die Grunderneuerung der A70 zwischen dem Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach und Neudrossenfeld geht in die Endphase. Mit dem Bau des Mittelstreifens wird das 50-Millionen-Euro-Projekt schon in drei Wochen abgeschlossen.
Die Grunderneuerung der A70 steht kurz vor dem Abschluss. Unser Bild zeigt Bauarbeiter bei Asphaltierungsarbeiten im Mittelstreifen kurz vor dem Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach. Im Hintergrund ist das Windrad bei Altenreuth zu sehen. Foto: Alexander Hartmann


Viele Pendler aus der Region werden aufatmen: Schon in wenigen Tagen ist auf der A70 nämlich wieder freie Fahrt.

Bis zum 12. Dezember wird die Erneuerung des 7,6 Kilometer langen Teilstücks zwischen dem Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach und der Anschlussstelle Neudrossenfeld soweit abgeschlossen sein, dass danach in beiden Fahrtrichtungen wieder zwei Spuren zur Verfügung stehen.

"Wir liegen voll im Zeitplan, müssen im neuen Jahr aber noch etliche Restarbeiten entlang der Trasse vornehmen", sagt Bauoberrat Michael Probst von der zuständigen Autobahndirektion Nordbayern.

100.000 Tonnen Asphaltmischgut

Die Dimension des Projekts wird nicht nur an den Kosten in Höhe von knapp über 50 Millionen Euro deutlich. Rund 300.000 Kubikmeter Erde wurden in zwei Jahren bewegt, auf einer Fahrbahnoberfläche von 200.000 Quadratmetern wurden 100.000 Kubikmeter Frostschutz eingebaut und 100.000 Tonnen Asphaltmischgut verarbeitet. "Das sind schon beeindruckende Zahlen", sagt Probst.

Die Asphaltierungsarbeiten laufen derzeit noch auf Hochtouren - viele der rund 100 Mitarbeiter der Baufirma sind im Mittelstreifen im Einsatz, der stolze vier Meter breit ist, dort, wo die Radien besonders eng sind, sogar 6,50 Meter. "Das ist nötig, um das Sichtfeld für die Autofahrer zu vergrößern", wie der Vertreter der Autobahndirektion erläutert.

Vollsperrung über Nacht

Der Mittelstreifen ist es auch, der noch eine Vollsperrung auf dem Autobahnteilstück erforderlich macht. Um die Baustellen-Betonwände mit einem Kran abbauen zu können, werden die beiden Fahrspuren Richtung Bamberg von Montag, 8. Dezember, bis Donnerstag, 11. Dezember, jeweils über Nacht gesperrt.

Dass bei einer so gigantischen Ausbaumaßnahme Kritik nicht ausbleibt, ist man bei der Autobahndirektion Nordbayern übrigens gewohnt. Die richtet sich oft aber auch nicht gegen die Behörde, sondern gegen die große Politik.

Kritik am Lärmschutz

So kritisiert der Harsdorfer Bürgermeister Günther Hübner, dass die Baumaßnahme trotz der vielfältigen Eingriffe nur als nur Grunderneuerung eingestuft ist, obwohl sie einem Neubau gleicht. Beim Lärmschutz sei daher die Rechtsgrundlage für die Altbautrasse angewandt worden.

Der sei nicht auf dem modernsten Stand, "auch wenn wir im Verfahren viel erreicht haben und die Grenzwerte eingehalten werden", wie das Harsdorfer Gemeindeoberhaupt weiter betont.

Dass es bei einem Neubau kaum weitere Verbesserungen gegeben hätte, glaubt Michael Probst, der darauf verweist, dass bei den Neudrossenfelder Ortsteilen Waldau sowie Ober- und Unterbrücklein viele hundert Meter Erdwall und Schutzwände errichtet worden sind. "Dort gab es bis dato gar keinen Lärmschutz."

Lückenschluss

Auch im Gemeindebereich von Harsdorf seien etliche Lücken über mehrere hundert Meter geschlossen worden. Die Anwohner würden davon profitieren, ebenso von der auf dem gesamten, 7,6 Kilometer langen Autobahnteilstück eingebauten Splitmastix-Fahrbahndecke, "durch die die Fahrgeräusche minimiert werden".

Ab 2017 Richtung Thurnau

Möglicherweise schon ab 2017 steht die Sanierung der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Neudrossenfeld und Thurnau-West an. Ein 30-Millionen-Projekt, das sich schon seit geraumer Zeit in Planung befindet, wie Bauoberrat Michael Probst von der Autobahndirektion mitteilt. Das Planfeststellungsverfahren sei bereits in der Vorbereitung. Konkret ist vorgesehen, die Fahrbahn Richtung Bamberg zu erneuern, auf der früher die Bundesstraße 505 lief. "Die beiden Fahrspuren sind wesentlich älter als die Richtung Bayreuth, die beim Ausbau der Bundesstraße zur Autobahn angebaut worden sind", erläutert Probst. Im Zuge der millionenschweren Baumaßnahme würden zwischen Thurnau-West und Neudrossenfeld zehn Brücken und der Deckenbau erneuert sowie ein Standstreifen angebaut.