Druckartikel: Großübung, Straßenfest und ganz viel Regen

Großübung, Straßenfest und ganz viel Regen


Autor: Klaus-Peter Wulf

Marktleugast, Sonntag, 31. August 2014

Das Rahmenprogramm zur Partnerschaftsfeier in Marktleugast begann am Samstag mit einem Einsatz der Rettungskräfte am "Inside". Am Sonntagnachmittag wäre der Umzug beinahe ins Wasser gefallen.
Viele Schaulustige säumten am Samstag in Marktleugast bei der Großübung der Rettungskräfte die Straße. Fotos: Klaus-Peter Wulf


Um 14.04 Uhr heulten am Samstag in Marktleugast und den umliegenden Gemeinden die Sirenen. Die Rettungskräfte wurden zu einer Großübung an die Diskothek "Inside" gerufen. Angenommen wurde, dass ein Kurzschluss in der Elektroverteilung der 650 Personen fassenden Freizeiteinrichtung einen Brand mit starker Rauchentwicklung im ersten Obergeschoss verursacht hatte und sich die Flammen ins zweite Obergeschoss gefressen haben. Die meisten Besucher hatten sich selbst ins Freie retten können, doch es wurden nochMenschen im Gebäude vermutet.

Während dieser Einsatz im Rahmenprogramm zum Partnerschaftsjubiläum noch bei schönem Wetter stattfand, regnete es heute oft in Strömen. Beinahe wäre der Festzug ins Wasser gefallen. Doch kurz vor dem geplanten Start zum 27.

Straßenfest hatte Petrus ein Einsehen: Für einige Zeit fiel kein Tropfen Regen, und die farbenprächtige Kolonne konnte zu den Klängen der Musikvereine aus Marktleugast und Pilisszentvan die Festmeile hinuntermarschieren. Im Neuensorger Weg formierten sich dann beide Kapellen, um für Einheimische und Gäste aufzuspielen.


Zwölf Wehren im Einsatz

Doch zurück zum "Inside": Zwölf Feuerwehren sowie Sanitäter und Ärzte rasten am Samstag zum "Unglücksort". Der Einsatzleiter und Kommandant der Marktleugaster Wehr, Hans Kögler, schickte sofort die Atemschutzgeräteträger in das komplett verqualmte Gebäude, um die vermissten Personen zu suchen. Nach und nach trafen weitere Wehren am Brandherd ein. Zur Koordinierung der Hilfskräfte war die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) aus Kulmbach eingetroffen. Und da die Ortsmitte wegen des Großeinsatzes für den Verkehr total gesperrt werden musste, übernahmen die Wehren aus Steinbach, Marienweiher und Neuensorg die Verkehrsregelung.

Während die Helmbrechtser die Löschkanone ihrer Drehleiter in Gang setzten, rückten die Hohenberger dem Brand von der Marktstraße aus zu Leibe und errichteten zum Schutz des Nachbaranwesens eine Wasserwand an der Rückseite der Diskothek. Nach und nach wurden die Vermissten geborgen, die mit teilweise "schweren Verbrennungen" geschminkt worden waren. Sie wurden von den Sanitätern zum FC-Sportplatz gefahren, von wo aus sie mit drei Rettungshubschraubern in eine Spezialklinik geflogen wurden. Mehr als 200 Schaulustige hatten sich dazu vor Ort eingefunden.


"Beeindruckende Übung"

Kreisbrandinspektor Fritz Weinlein sprach bei der Manöverkritik von einer beeindruckenden Übung, ebenso Bürgermeister Franz Uome und Landrat Klaus Peter Söllner. Er lobte vor allem die bestens funktionierende Zusammenarbeit über die Landkreisgrenzen hinweg und würdigte die von Kögler ausgearbeitete sehr realistische Übung, die gezeigt habe, dass sich das Oberland nicht verstecken braucht, wenn es um das Zusammenwirken bei solchen Rettungseinsätzen geht.


Buntes Programm

Lustiger ging es dann am Sonntag auf der Showbühne beim Straßenfest zu, soweit es der Himmel zuließ. Dort lief ein buntes Programm mit Tanzdarbietungen, einem Zauberer und einem Schnellzeichner ab. Neben reichlich Essen und Trinken gab es viele Verkaufsstände sowie Bastel- und Schminkangeboten, bei denen auch die kleinen Festbesucher nicht zu kurz kamen. Rasant ging es für die Jungs auf dem Schulhof zu, wo sie sich mit den Elektroautos der Polizei Stadtsteinach wie auf dem Formel-1-Kurs des Hockenheimrings fühlten.

Der Weidmeser Traktorclub hatte zu einem Old- und Youngtimertreffen eingeladen, und so gab es auf der Marktstraße auch einige Raritäten auf vier Rädern zu bewundern. Gerne genutzt wurde zudem die Möglichkeit, sich mit der Drehleiter der Helmbrechtser Feuerwehr das Geschehen aus luftiger Höhe zu betrachten.