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Großer Kreisfeuerwehrtag in Grafengehaig


Autor: Sonny Adam

Grafengehaig, Sonntag, 07. Sept. 2014

Eine echte Meisterleistung vollbrachte gestern die Feuerwehr Eppenreuth. Denn die kleine Wehr, die nur 30 Aktive und 80 Mitglieder hat, richtete in Grafengehaig den Kreisfeuerwehrtag aus - ganz ohne Firlefanz.
Aus dem ganzen Landkreis kamen die Wehren in die Frankenwaldhalle nach Grafengehaig. Denn der Kreisfeuerwehrtag ist ein Fest für alle ehrenamtlich Tätigen.Foto: Sonja Adam


Der Kreisfeuerwehrtag ist ein Fest, bei dem alle Wehren im Landkreis Kulmbach zusammenkommen. Es soll das gesellige Miteinander gepflegt werden, der Austausch. Doch in den letzten Jahren ist es immer schwerer, einen Ausrichter zu finden. Nach einigen Überzeugungsgesprächen stemmte schließlich die Feuerwehr Eppenreuth das Mega-Fest.

Die Wehr hat gerade einmal 30 Aktive und 80 Mitglieder. Und ganz Eppenreuth und Schindelwald haben nur 130 Einwohner. Trotzdem waren 60 freiwillige Helfer auf den Beinen, um die vielen anderen Wehren beim Kreisfeuerwehrtag in der Frankenwaldhalle zu bewirten.

Die Bedienungen kamen vom Sportverein Grafengehaig. "Die sind schon erfahren", würdigte Volker Kirschenloher das Engagement, selbst Mitglied in der Wehr.

Und ein Teil des Erlöses vom Kreisfeuerwehrtag soll dem Verein "Helfer helfen Helfern" zur Verfügung gestellt werden, stellte Kirschenloher in Aussicht.

Natürlich musste die kleine Wehr kein Zelt aufstellen. Sie griffen - dank der Unterstützung des Bürgermeisters - auf die Frankenwaldhalle zurück. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung war der Musikverein Marktleugast zuständig. Frankensima alias Philipp Simon Goletz sorgte mit seinen gesungenen Frotzeleien für so manchen Lacher.

Die Politiker-Riege, die zum Kreisfeuerwehrtag kam, konnte sich sehen lassen: Vize-Landtagspräsidentin Inge Aures (SPD) und Vize-Präsident Peter Meyer (FW) waren da, Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (CSU), Henry Schramm (CSU) vertrat den Bezirkstag.

Die komplette Feuerwehrführungsriege war zugegen einschließlich Altlandrat Herbert Hoffmann. Die Frankenwaldhalle war mit rund 800 Teilnehmern gut gefüllt.

"Ich bin froh, dass uns Grafengehaig und die Eppenreuther Wehr uns geholfen haben, doch noch einen Kreisfeuerwehrtag durchzuführen", dankte Kreisbrandrat Stefan Härtlein. Der Kreisbrandrat weiß selbst um den Stellenwert der Wehren. "Die Helfer opfern viel Zeit. Leider wird das oft nicht mehr so geschätzt wie früher. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass jeder seine Kraft einbringt", sagte Härtlein und betonte, dass alle 119 Wehren, die es im Landkreis Kulmbach gibt, freiwillige Feuerwehren sind. Die Dienstleistenden bekommen für ihre Einsätze keinen Cent.

"Wir wollen die Tradition des Kreisfeuerwehrtages auch in Zukunft aufrecht erhalten. Denn wenn die Veranstaltung ein oder zwei Mal nicht durchgeführt wird, dann ist die Tradition vorbei", sagte der Schirmherr des Kreisfeuerwehrtages, Landrat Klaus Peter Söllner. Es gehe darum, gemeinsam Stärke zu zeigen. Insgesamt sind im Landkreis Kulmbach t 4000 Männer und Frauen bei den Feuerwehren aktiv - und die Wehren leisten wertvolle Jugendarbeit, würdigte Söllner.

Grafengehaigs Bürgermeister Werner Burger indes zeigte sich stolz darauf, dass die kleine Eppenreuther Wehr die Herausforderung, einen Kreisfeuerwehrtag auszurichten, angenommen hat. "Ich hoffe, dass sich im nächsten Jahr jemand finden wird", sagte Burger.

Auch die CSU- Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner würdigte die immense logistische Leistung. Kostenintensive Posten wie eine Band oder das Stellen eines Zeltes sowie die Verpflichtung von Kapellen für einen Festzug wurden einfach weggelassen. Stattdessen zogen die Fahnenabordnungen übers Festgelände in die Halle ein.

Für Landrat Söllner und Ehrenkreisbrandrat Fritz Schramm hatten die Floriansjünger mit dem Musikverein eine Überraschung parat: Sie spielten beiden ein Geburtstagsständchen.