Große Photovoltaik-Anlage bei Schlömen in Betrieb
Autor: Jürgen Gärtner
Schlömen, Montag, 20. April 2015
Hinter der Bahnlinie bei Schlömen ist in den vergangenen Wochen eine große Photovoltaik-Anlage entstanden. Über fast einen Kilometer erstrecken sich die Module.
Das Beeindruckende ist die Länge: Über einen knappen Kilometer zieht sich eine neue Photovoltaik-Anlage entlang der Bahnlinie bei Schlömen. Von der Straße aus nicht zu erkennen, sind dort in den vergangenen Wochen auf mehreren Hektar 13 632 Solarmodule aufgestellt worden. Sie liefern genug Strom, um 875 Haushalte zu versorgen.
Dritte Anlage in der Gemeinde
Zwei große Photovoltaikanlagen gibt es schon in Neuenmarkt - eine beim ESV, die andere nördlich der Dorfstraße. Nun kommt bei Schlömen die dritte dazu. "Nimmt man dann noch die Biogasanlage, dann wird mehr als 50 Prozent des Strombedarfs in der Gemeinde mit regenerativen Energien abgedeckt", zeigte sich Bürgermeister Siegfried Decker (NG) bei der offiziellen Inbetriebnahme ein wenig stolz.
Damit das Projekt entlang der Bahnlinie realisiert werden kann, hat die Gemeinde extra ein Sondergebiet Photovoltaik Schlömen ausgewiesen. Rund 8,9 Hektar groß ist das Areal - inklusive Ausgleichsflächen. Allein die Module umfassen 5,6 Hektar.
Wege werden wieder hergerichtet
Nachdem das Material mit schweren Lastwagen antransportiert werden musste, wurden die unbefestigten Wege zum Gelände zwangsläufig in Mitleidenschaft gezogen. Im Laufe des Mai sollen sie aber wieder hergerichtet werden. Das haben Investor und Baufirma versichert, erklärte Siegfried Decker. Zudem werde die Anlage eingegrünt, eine Wiederherstellung des Landschaftsbildes, wie es im Behörden-Deutsch heißt, sei sichergestellt.
Flächenscouts unterwegs
Für die Entwicklung des Projekts zeichnet Alexander Wachter, Geschäftsführer der Firma "exico" aus Altenkunstadt, verantwortlich. Für das Unternehmen sind sogenannte Flächenscouts tätig, die nach geeigneten Grundstücken für solche Anlagen suchen. In Schlömen wurden sie fündig.
Die Firma kümmert sich dann um die Grundstücksgeschäfte ("Das Wichtigste ist die Flächensicherung"), bereitet alles für den Bau vor. Schwierigkeiten habe es kaum gegeben, nur die Suche nach der Trasse zum Einspeisen des Stroms sei anfangs etwas problematisch gewesen. Dann habe man aber eine Lösung gefunden. Der Strom wird nach Ziegelhütte (Gemeinde Himmelkron) geleitet.
Neben der umweltfreundlichen Stromproduktion haben Solarparks noch andere positive Nebeneffekte: So haben nach den Worten von Wachter Studien ergeben, dass Solarparks kleineren Kriechtieren Schutz bieten und deren Population wachse. Zudem könne sich der Boden, der vorher intensiv landwirtschaftlich genutzt wurde, nun erholen.
Betrieben wird die Anlage von der FinRo EP Schlömen. FinRo steht für Finanzberatung im Rottal. Deren Geschäftsführer Harald Eder bezifferte die Investitionssumme auf 3,5 Millionen Euro. 15 Personen seien an der Anlage beteiligt, die mindestens 20 Jahre laufen soll. Eine Rückbaubürgschaft ist hinterlegt.
"Anspruchsvolles Gelände"
Um die technischen Anlagen und deren Aufbau kümmert sich die Firma Amatec aus Heberts felden in der Nähe von Landshut. Deren Projekt-Manager Adolf Stögbauer sprach von einem "anspruchsvollen Gelände", auf dem der Solarpark errichtet wurde.