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Golden Gospel Singers begeistern Kulmbacher Publikum


Autor: Uschi Prawitz

Kulmbach, Donnerstag, 05. Januar 2017

Stimmgewaltig und mitreißend sangen sich die Glory Gospel Singers aus New York am Mittwochabend in die Herzen ihrer Kulmbacher Zuhörer.
Der fünfjährige Elias aus Bayreuth war mit seiner Großmutter zum Konzert gekommen; Brian Wright holte nicht nur ihn aus den Zuschauerreihen zur Bühne. Foto: Uschi Prawitz


Bereits zu Beginn sorgte die fünfköpfige Gruppe für beste Stimmung in der weihnachtlich geschmückten Stadtpfarrkirche Zu Unserer Lieben Frau. Klatschend und strahlend begrüßte sie die Besucher mit einem "Glory Hallelujah - wir sind gekommen, um für euch zu singen".


Klassisch und stimmungsvoll


Und das tat die Formation dann auch in ihrem knapp zweistündigen Programm, in dem sie klassische Gospelsongs wie "I will follow him" oder "Swing low, sweet chariot" ebenso präsentierte wie, passend zur Jahreszeit, stimmungsvolle Weihnachtslieder. "Silent Night" sangen die Gospelstars sogar teilweise auf Deutsch.

"Und jetzt singen wir alle zusammen", forderte Chormitglied Brian Wright das Publikum auf, und alle stimmten in den Klassiker "Down by the riverside" ein. Dabei ließ er es sich ebenso wie seine Kollegen nicht nehmen, durch die Publikumsreihen zu wandern, viele Hände zu schütteln, ein aufmunterndes Lächeln zu verschenken.


"Hauptsache, wir können zu den Menschen singen"


"Wir möchten mit unserem Gesang zu den Herzen der Menschen sprechen", sagte die Chorgründerin Phyllis McKoy Joubert. Dabei sei es ganz gleich, ob sie in kleinen Kirchen oder großen Hallen gastierten, "Hauptsache, wir können zu den Menschen singen". Besonders nach dem Anschlag in Berlin sei es ihnen ein großes Anliegen, mit ihrer Musik Trost und Zuversicht zu spenden. "Es gibt so viel Leid auf der Welt, und unsere Botschaft lautet: Gebt nicht auf, bleibt stark!"

Und eben diese Einstellung konnte das Quintett auch während des gesamten Konzerts vermitteln, in den ausdrucksstarken Stimmen und Liedern spiegelte sich der unerschütterliche Glaube, die Kraft und Zuversicht wider, gewachsen aus einer langen, leidvollen Geschichte der schwarzen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten.


31 Konzerte in Deutschland


Antoine Dolberry, der musikalische Leiter des Ensembles, das in dieser Zusammensetzung bis Ende Januar 2017 durch Deutschland tourt und 31 Konzerte absolviert, ist wie die anderen auch schon als Kind in die Gospelmusik hineingewachsen. "Wir haben eigentlich alle angefangen, in der Kirche zu singen, ich selbst war fünf Jahre alt." Schon seine Mutter sang im Kirchenchor, ebenfalls wie die Eltern von Phyllis McKoy Joubert, die beide Pastoren waren. Antoine selbst studierte wie einige andere Gruppenmitglieder auch Musik, seine Kollegin Phyllis war einst Leiterin des Gospel-Senders "Radio 16".

"Ich habe den Chor vor 20 Jahren gegründet, um die Botschaft des Gospels um die Welt zu tragen", sagte Phyllis McKoy Joubert. Daher sind sie auch jedes Jahr immer wieder in einer anderen Besetzung in Deutschland auf Tournee.


Tee und Ruhe gegen die Kälte


Monica Soyemi ist zum ersten Mal in Deutschland dabei und findet das Land wunderschön. "Aber es ist kalt", lachte sie, da müssten sie gut auf sich achten. Erst am Dienstag sind sie zwei Stunden lang in einem Schneesturm stecken geblieben, dennoch schafften sie es noch rechtzeitig zu ihrem Konzert in Kulmbach. Und wie halten sich die Sängerinnen und Sänger bei diesen winterlichen Temperaturen fit? "Wir trinken viel Tee und achten auf ausgedehnte Ruhephasen", sagte Antoine Dolberry, wobei das bei dem straffen Tourprogramm sicher nicht leicht fällt.

Zum Ende des Konzerts entließen die Glory Gospel Singers ihr Publikum mit "We wish you a merry christmas" in die Nacht, doch nicht ohne ihm nach großem Beifall und Standing Ovations noch eine Zugabe zu schenken. "Oh happy day" schallte es durch die ULF-Kirche - eine schöne Vorstellung, die es lohnt, mit ins neue Jahr zu nehmen.

Die Glory Gospel Singers gastieren am 6. Januar noch in Plauen, am 7. Januar in Köthen und am 8. Januar in Hirschberg.