Glory Gospel Singers bilden Kulmbacher Laienchor
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Montag, 23. Februar 2015
Kirchenmusik muss nicht zwangsläufig ernst sein. Die Glory Gospel Singers sangen sich mit altbekannten Gospels und unter die Haut gehenden Spirituals in die Herzen der Kulmbacher - und brachten die Stadtpfarrkirche Zu Unserer Lieben Frau zum Beben.
"Hallo, wollt ihr mit uns singen?" Dazu ein unwiderstehlich strahlendes Lächeln und eine ausgestreckte Hand - mehr Überredungskünste brauchten die Glory Gospel Singers bei ihrem Auftritt in der ULF nicht , schon strömten die begeisterten Kulmbacher nach vorne in den Altarraum und formierten sich zu einem Laienchor.
Denn erklärtes Ziel des bekannten New Yorker Gesangsensembles war es nicht, ausschließlich Gott zu loben, sondern auch für und mit den Kulmbachern zu singen. Profis und Zuschauer hatte Riesen-Spaß.
Überhaupt übertrafen sich die Glory Gospels Singers bei ihrem Auftritt in Kulmbach selbst. Mit überschäumendem Temperament schafften sie es vom ersten Ton, das Publikum gefangen zu nehmen. Die sechs Sänger kamen mit ihrer Leiterin Phyllis McKoy Joubert. Sie sind Teil der bis zu siebzigköpfigen New Yorker Community Chorale.
Mit dem Titel "Hey Man" eröffnete das Sextett sein Konzert. Die Interpreten hüpften wie Gummibälle im Altarraum umher, rannten durch den Mittelgang der Kirche, knieten vor den Zuhörern nieder und sangen mit großen Gesten. Doch die Performance wirkte nicht einstudiert, sondern offen, ehrlich, von Herzen kommend.
Die Glory Gospel Singers leben ihre Botschaft. Sofort war beim Publikum das Eis gebrochen. Niemand konnte sich dem Temperament entziehen. Alle bekannten Gospelsongs waren zu hören, von "Kumbayah, my Lord" und "I will follow him" über "Sweet chariot" und "Oh when the saints" bis hin zu "The whole world".
Immer wieder sorgten die Sänger als Solisten für gekonnte Einlagen. Jeder bot ein anderes musikalisches Spektrum. Ergreifend besonders das Spiritual "Go down moses" und "Amazing grace", das Leiterin Phyliss McKoy Joubert vortrug.