Druckartikel: Gibt es ein Leben nach dem Streik?

Gibt es ein Leben nach dem Streik?


Autor: Matthias Beetz

Kulmbach, Donnerstag, 09. Juli 2015

Doch, das muss man zugeben: Da hat was gefehlt. Tage und Wochen blieb der Briefkasten leer, die Zusteller (zumindest die, die nicht verbeamtet sind) streikten.
Foto: Archiv/Marcus Führer dpa/lby


Gefehlt hat zum Beispiel der kurze tägliche Meinungsaustausch zur großpolitischen Wetterlage mit dem Hochgeschwindigkeits-Zusteller. Und natürlich das Scheppern der Postbus-Tür vor dem Haus, nach dem sich im Normalfall die Uhr stellen lässt.

Was angenehm aufgefallen ist: Der Blick auf das Giro-Konto war außergewöhnlich erfreulich; da hatten diverse Rechnungen für Heizgas und Autoreparatur wohl noch nicht den Weg zum Adressaten gefunden...

Und dann war da noch die Sache mit dem Getier: Links oben im Briefkasten hatte eine Spinne ein wunderschönes Netz gebastelt. Auch die Ameisenhorde, die den Blechkasten als Ort der Ruhe und Erholung für sich entdeckt hatte, gab dem Streik eine ganz neue, sehr interessante Dimension...

Der Ausstand ist inzwischen beendet - und der Briefkasten wieder voll. Respektive leer: Denn die Gäste sind weg.

Stellt sich die bange Frage: Gibt es ein Leben nach dem Streik?