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Immer mehr Nudisten am Trebgaster Badesee: Gibt es bald einen offiziellen FKK-Bereich?


Autor: Dieter Hübner

Trebgast, Dienstag, 11. August 2020

Die Gemeinde Trebgast denkt darüber nach, am Badesee einen offiziellen Bereich für FKK-Anhänger auszuweisen.
Auf dem Hügel am linken hinteren Bildrand liegen gewöhnlich die FKK-Anhänger. Foto: Dieter Hübner


Die Freikörperkultur hat sicherlich ihre Berechtigung, stößt aber nicht überall auf Verständnis.

Während sie für die einen die natürlichste Sache der Welt ist, fühlen sich andere dadurch mitunter belästigt. Wie immer kommt es auf den jeweiligen Standpunkt an.

Durchaus delikates Thema

Deshalb musste sich jetzt der Trebgaster Gemeinderat mit diesem durchaus delikaten Thema beschäftigen. Anlass dazu sind die Nudisten am Badesee. Dass sie sich bereits in den zurückliegenden Jahren vereinzelt am südlichen Rand des Geländes etabliert haben, blieb vielen anderen Badegästen nicht verborgen. Aber in letzter Zeit breiten sie sich immer mehr aus.

"Manche sind zwar einsichtig, wenn wir sie ansprechen. Dennoch hat die Rücksichtnahme nachgelassen", stellen auch die Bademeister fest.

Und das sorgt für Ärger. Nicht nur bei den Müttern, die mit ihren Kindern unterwegs sind. Auch bei vielen Gästen, die gerne den schönen Rundweg benutzen, kommt das nicht so gut an.

"Das ist nicht mehr zu tolerieren"

Albert Kolb (SPD/WG) hat beobachtet: "Manche gehen sogar soweit und platzieren sich absichtlich an Stellen, an denen sie gesehen werden. Das ist nicht mehr zu tolerieren."

Martin Sesselmann (SPD/WG) warf die Frage auf, ob FKK am Badesee eigentlich gestattet ist. "Die derzeitige rechtliche Lage ist eindeutig: Nach unserer Satzung ist es nicht erlaubt. Bisher ist es nur geduldet", antwortete Bürgermeister Herwig Neumann (CSU/NWG).

Um die Situation zu entspannen, könne er sich beispielsweise vorstellen, für diesen Personenkreis einen bestimmten Bereich optisch abzugrenzen und zu beschildern. Nach der Saison könne man sich darüber informieren, wie viel man dafür investieren müsse und danach über das weitere Vorgehen entscheiden.

In Michelsreuth wird gebaut

Mit der Verabschiedung einer Einbeziehungssatzung hatte der Gemeinderat im Februar die Voraussetzungen für die Bebauung zweier Grundstücke in Michelsreuth im Bereich "Auf der Höhe" geschaffen. Für die Herstellung der Grundstücksanschlüsse im Unterdrucksystem wurde die Firma ASK in Kulmbach beauftragt. Angesichts der technischen Ausführung einigten sich alle Beteiligten darauf, für jedes Grundstück einen separaten Anschluss zu setzen.

Die Kosten für zwei Vakuum-Kanalanschlüsse, zwei Regenwasseranschlüsse und zwei Kontrollschächte betragen 16 699 Euro brutto. In Absprache mit dem Bayernwerk und der Telekom wird die Firma ASK auch deren Hauptanschlüsse mit verlegen. Die Verkehrssicherung wird der örtliche Trebgaster Bauhof übernehmen.

Die Dorferneuerung Lindau ist im Wesentlichen abgeschlossen. Am 5. August hat das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) im Bamberg, das dabei federführend war, in einem Protokoll vier Punkte festgehalten, die noch offen sind.

Radweg soll kommen

Die wichtigste Maßnahme ist dabei ein seit 2005 diskutierter Bau eines drei Meter breiten, geschotterten Rad- und Wirtschaftsweges, der auf beiden Seiten mit einem befestigten Bankett und einem Graben an einer Seite des Weges versehen werden soll.

Aktuell stehen dieser Verbindung, die vom Radweg am Badesee über Lindau bis zum Sandhügel auf der Höhe von Leuchau führen soll, alle Beteiligten positiv gegenüber, so dass der Dialog mit den angrenzenden Grundbesitzern geführt werden kann.

Die weitere Vorgehensweise steckte der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft (TG) Lindau II, Siegfried Käb-Bornkessel, vor: Begehung des Weges mit Vertretern der TG Lindau I und einem Sachverständigen des ALE im September/Oktober; Planung durch den Verband für Ländliche Entwicklung; Kostenermittlung; Vorstandsbeschluss Flurbereinigungsgenossenschaft TG Lindau II; Abstimmung mit den Trägern öffentlicher Belange; Planfeststellung; Förderantrag; Ausschreibung; Vergabe.

Was tun mit den Glascontainern?

Bei optimalem Verlauf könnte mit einem Baubeginn 2023/2024 gerechnet werden. Diskutiert wird weiterhin die Neugestaltung des Angers und die Suche nach einem neuen Standort für die bisher dort aufgestellten Glascontainer.

Christian Potzel (GFT) schlug in diesem Bereich einen Fußweg vor. Zwei öffentliche Keller nahe dem Dorfplatz seien soweit in Ordnung, dass hier nach der Reparatur des Daches eine Sitzgelegenheit für die Dorfbewohner geschaffen werden könnte.

Zur Verkehrsberuhigung der Dorfstraße wird geprüft, ob an der Einmündung beim Anwesen Ramming eine Einengung vorgenommen werden kann. Die Verwaltung wird dazu Angebote einholen.

Kritische Verkehrsführung

Als kritischer Punkt erweist sich des Öfteren die Verkehrsführung in der Flurstraße an der Ecke des Anwesens Kauper, an der es bereits mehrfach zu Unfällen gekommen ist. Werner Köstner (SPD/WG) verwies darauf, dass die dortigen Anwohner angeboten haben, einen Verkehrsspiegel anzubringen.

Bei einem Ortstermin sollen jetzt die Alternativen "Einbahnstraße" oder "Spiegel" geprüft werden.