Gewerbegebiet Himmelkron: Entscheidung gefallen
Autor: Jürgen Gärtner
Himmelkron, Sonntag, 26. Mai 2019
Das umstrittene Gewerbegebiet in Himmelkron-Ost wird kommen. Die Entscheidung ging denkbar knapp aus. 39 Stimmen machten den Unterschied.
           
Die Entscheidung war denkbar eng, aber das umstrittene Gewerbegebiet Himmelkron-Ost kann kommen: Mit nur 39 Stimmen lag das Ratsbegehren "Zukunft erfolgreich gestalten" in der Stichfrage am Ende vorn.
Um 20.10 Uhr stand das Ergebnis fest - und Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) war sichtlich erleichtert: "Es ist wie erwartet knapp ausgegangen", sagte er. Aber dennoch sei die Weiterplanung des Gewerbegebiets von der Bevölkerung beschlossen worden. "Jetzt kommen die Pläne im Gemeinderat wieder auf den Tisch."
Der Bürgermeister sprach von einer für Himmelkroner Verhältnisse hohen Wahlbeteiligung. Er wisse, dass es gewisse Befindlichkeiten in Ortsteilen gebe. Trotzdem gehe es jetzt darum, das Gewerbegebiet zusammen mit dem Gemeinderat weiterzuentwickeln. "Ich danke allen, die sich eingebracht haben." An die Gegner des Vorhabens gewandt, bat er darum, "sich nicht zu verweigern, sondern weiter mitzuarbeiten. Denn das Aufstellungsverfahren für das Gewerbegebiet bietet große Möglichkeiten für eine Bürgerbeteiligung. Ich hoffe, dass die Zeit der großen Emotionalität vorbei ist und wieder Frieden in Himmelkron einkehrt."
Enttäuscht vom Investor
"Jetzt kommt viel Arbeit auf den Gemeinderat zu", erklärte stellvertretender Bürgermeister Harald Peetz (CSU). "Es ist der Wille des Wählers, dass wir gemeinsam das Gewerbegebiet schaffen". Aber man müsse schauen, dass man dazu alle ins Boot hole. "Ich gehe aber davon aus, dass es nicht einfach sein wird, wieder Ruhe reinzubringen", so seine Einschätzung.
Enttäuscht zeigte er sich vom Investor, "der in der heißen Phase abgetaucht ist und nur noch abgewartet hat". Aber das Ratsbegehren sei ohnehin nicht an einen Investor gebunden. Es sei nur darum gegangen, dass es mit dem Gewerbegebiet weiter geht.
Wilhelmine Denk von der Bürgerinitiative hat die Auszählung zuhause abgewartet. "39 Stimmen sind eine denkbar dumme Zahl. Aber ich weiß nicht, wo man die hätte herholen können. Aber das Leben geht weiter", lautete ihr erster Kommentar. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass es in Himmelkron schwer sei, gegen CSU und JU anzukommen. "Die haben ihre betonierte Meinung, da kommt man nicht durch."
Sie hätte sich natürlich einen anderen Ausgang der Abstimmung gewünscht, "nachdem man Vorfeld viel Prügel einstecken musste". Es werde aber weitergekämpft, damit das Gewerbegebiet in einem "halbwegs vernünftigem Stil gebaut wird". Sie sei stolz auf ihre Mannschaft, die sie so unterstützt habe. "Die CSU ist Sieger und glücklich. Ich rechne damit, dass jetzt aber nur ein Burgfrieden einzieht."