Gemeinsam für "Unser Kulmbach"
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Mittwoch, 24. Juni 2015
Bei einem Austausch des Einzelhandels mit der Industrie- und Handelskammer gab es eine klare Erkenntnis: Viele müssen sich an einen Tisch setzen, um die Einkaufsstadt Kulmbach zu retten. Gemeinsam für "Unser Kulmbach" lautet das ausgegebene Motto.
Leer stehende Lädenräume, Einzelhändler, die über die erdrückende Konkurrenz durch den Online-Handel und sinkende Umsätze klagen, Filialisten, die aus der Innenstadt fliehen, sich in Subzentren ansiedeln und den Stadtkern so schwächen: Die Probleme der Einkaufsstadt sind vielfältig und haben nun zu einem erneuten Treffen des Kulmbacher Gremiums der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Werbegemeinschaft "Unser Kulmbach e. V." geführt.
Wo drückt der Schuh
"Wo drückt der Schuh?" lautet der Titel einer Standort-Umfrage, die die IHK im Internet Unternehmen unter www.wo-drückt-der-schuh.de stellt. "Der Schuh drückt überall", sagt Einzelhandels-Sprecher Christoph Hofmann, der nach der nichtöffentlichen Sitzung des IHK-Gremiums am Dienstagabend gestern ein positives Fazit zog. "Von allen wurde klar herausgestellt, dass man der Einkaufsstadt nur helfen kann, wenn alle an einem Strang ziehen."
In großer Runde
Die IHK habe sich bereit erklärt, eine Plattform zu bieten, um alle Akteure an einen Tisch zu holen, die ein Interesse an einer florierenden Einkaufsstadt haben müssten. In großer Runde sollten Händler, Gastronomen, Hoteliers, die IHK, die Industrie und die Stadt die Problematik aufgreifen und nach Lösungswegen suchen. "Wir müssen versuchen, auch Filialisten, die bis dato leider kein Interesse an Treffen von ,Unser Kulmbach' gezeigt haben, mit ins Boot zu holen", sagt der Einzelhandelssprecher und führt an: "Den Filialisten kann es ja nicht egal sein, wenn die Einkaufsstadt den Bach hinuntergeht."
Wichtiger Standortfaktor
Dass die IHK ein gesamtwirtschaftliches Interesse hat, stellt Gabriele Hohenner fest, die als Leiterin der IHK-Rechtsabteilung an der Sitzung teilgenommen hat. Der Handel sei ein sehr wichtiger Standortfaktor, dem auch die Industrie großen Stellenwert zumesse: Um Fachkräfte in eine Stadt locken zu können, müsse das gesamte Umfeld stimmen. "Und maßgeblich gehört da der Handel dazu."
Bei dem Treffen am Dienstag sei ein Gemeinschaftsgeist zu spüren gewesen, sagt Hohenner, nach deren Worten man neben dem kleinen ortsansässigen Geschäftsmann aber auch den großflächigen Handel im Blick haben müsse. "Die Gesamtschau ist wichtig." Die IHK sei sich ihrer Verantwortung bewusst und biete gerne die Plattform, um alle Akteure an einen Tisch zu holen.