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Gemeinsam für den Frieden arbeiten


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Mittwoch, 03. Juni 2015

"Flucht, Flüchtlinge und Asyl" ist das Thema einer Ausstellung, die am Mittwoch Abend in der Spitalkirche in Kulmbach eröffnet worden ist. Nach Kulmbach geholt hat die Ausstellung die örtliche Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.
Ein nicht alltäglicher Anblick: Ibrahim Kefci, der Hodscha der Türkischen Gemeinde Kulmbach, beim Gebetsruf vor dem Altar der Spitalkirche. Foto: Katrin Geyer


Flüchtlinge. Wo kommen die eigentlich her? Auf welchen Wegen kommen sie nach Europa? Was ist das Dublin-Verfahren? Was muss passieren, damit ein Asylsuchender bei uns bleiben darf? Um wie viele Menschen geht es überhaupt?

Fragen, auf die es derzeit anschauliche Antworten gibt: Eine Ausstellung in der Kulmbacher Spitalkirche, die noch bis einschließlich Samstag jeweils von 10 bis 16 Uhr zu besichtigen ist, liefert eine Fülle von Informationen zum Thema - anschaulich aufbereitet und mit viel Zahlenmaterial unterfüttert. Nach Kulmbach geholt hat die von der unabhängigen MenschenrechtsorganisationPro Asyl zusammengestellte Ausstellung die Kulmbacher Gruppe von Amnesty International.

Die gibt es seit mittlerweile 20 Jahren - und selten in der jüngsten Vergangenheit war ihre Arbeit so wichtig wie jetzt.

Amnesty Kulmbach kümmert sich mit großem Einsatz um Asylsuchende und Flüchtlinge, arbeitet dabei unter anderem eng mit dem Caritas-Kreisverband zusammen. Zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch Abend hatte sich die Gruppe weitere Unterstützung geholt: An einem nicht alltäglichen Gottesdienst in der evangelischen Spitalkirche wirkten neben den Pfarrern Peter Hennings (er ist gleichzeitig Sprecher der Kulmbacher Gruppe) und Traugott Burmann auch der katholische Dekan Hans Roppelt und der Hodscha der Türkischen Gemeinde, Ibrahim Kefci, mit. Eigentlich hätte Chasan Martin Arieh Rudolph, der Leiter der israelitischen Kultusgemeinde Bamberg, die Runde ergänzen sollen, der aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme dann absagen musste.

Es gebe vieles, dass die christliche, die muslimische und die jüdische Religion trenne, gab Peter Henning eingangs zu bedenken. Aber es gebe auch viel Verbindendes, an vorderster Stelle wohl das gemeinsame Streben Frieden. Dies belegten in der Folge Lesungen aus dem Koran und aus dem Alten und Neuen Testament.
Informationen zum Thema Flucht und Asyl trugen Heidi Hennings, Gerd Deichsel und Johannes Popp bei.
Die Ausstellung "Flucht, Flüchtlinge und Asyl" in der Spitalkirche ist Teil einer Reihe von Aktionen von Amnesty International Kulmbach in diesen Tagen. Am Freitag findet eine Stadtführung (nicht nur) für ausländische Mitbürger statt, die ins Arabische und ins Englische übersetzt werden wird. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr an der Dr.-Stammberger-Halle.

Am Samstag um 19.30 Uhr trifft sich die Gruppe mit hoffentlich vielen Gästen noch einmal in der Spitalkirche. Informationen zum Thema gibt es dann vom früheren Generalsekretär von Amnesty International, Wolfgang Grenz, der auch Mitarbeiter der Fachkommission Asyl in Berlin und damit ein ausgewiesener Asylexperte ist. Zu allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Spenden für die Arbeit von Amnesty International zugunsten der Flüchtlinge sind aber willkommen.