Gemeinderat Himmelkron lehnt Standort für Blockheizkraftwerk ab
Autor: Werner Reißaus
Himmelkron, Dienstag, 25. Sept. 2018
Die Diakonie will in Himmelkron ein Blockheizkraftwerk bauen. Gegen das Projekt an sich hatten die Räte nichts einzuwenden, allerdings gegen den Standort.
Die Errichtung einer Heizzentrale der Diakonie Neuendettelsau auf deren Grundstück in der Fichtelgebirgsstraße ist vom Standort her problematisch, wie Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) am Montagabend nach dem Abstimmungsergebnis seines Gemeinderates feststellte. Quer durch alle Fraktionen war der geplante Standort für das Blockkraftheizwerk einstimmig abgelehnt worden. Die Zufahrt und damit die wöchentliche Belieferung der Heizzentrale mit Hackschnitzeln wurden dabei als das Kernproblem angesehen. Die Gemeinde Himmelkron will der Diakonie aber anbieten, über einen alternativen Standort nachzudenken.
Bürgermeister Schneider begrüßte die Errichtung eines Blockkraftheizwerkes mit Befeuerung durch Hackschnitzel aus ökologischer Sicht zwar grundsätzlich, machte allerdings deutlich, dass die Zufahrt über die Fichtelgebirgs- oder die Langheinrichstraße alles andere als einfach ist, wenn die Heizzentrale zweimal in der Woche von der Waldbauernvereinigung mit einem Sattelzug beliefert wird. Schneider erläuterte kurz das Bauwerk mit zwei Kaminen, die eine Höhe von 19 Metern haben werden. Dafür müsste der Gemeinderat, was die Höhe der Gebäudeteile angeht, einer Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Bächleinswiese" zustimmen. Was überhaupt nicht vorlag, waren die Unterschriften der betroffenen Grundstücksnachbarn.
Gemeinderat Ottmar Schmiedel (SPD) machte für seine Fraktion deutlich, dass sich die geplanten Zufahrten zur Heizzentrale weder über die Markgrafen-/Fichtelgebirgsstraße noch über die Langheinrichstraße anbieten: "Beide Zufahrten gehen überhaupt nicht. Für den Standort bietet sich ein Grundstück der Diakonie in der Bernecker Straße an und auch die hohen Schlöte passen einfach nicht in ein Wohngebiet." Die SPD-Fraktion befürworte das Blockkraftheizwerk, aber nicht den geplanten Standort.
Ähnlich sah es auch der Sprecher der CSU-Fraktion, 2. Bürgermeister Harald Peetz: "Was ich nicht verstehen kann, ist, dass man ein Gebäude mit 19 Meter Kaminhöhe neben Einfamilienwohnhäuser hinstellen will. Das passt einfach nicht rein. Das Hauptproblem ist aber die Zufahrt. Wir bejahen das Blockkraftheizwerk, aber das Grundstück ist von seiner Zufahrt dafür nicht geeignet."
Gemeinderat Sebastian Herrmann (CSU) vermisste es, dass mit den beteiligten Grundstückseigentümern nicht gesprochen wurde: "Da hat es sich die Diakonie zu einfach gemacht. Diese Strategie ist nicht der richtige Weg."
Peter Pöhlmann stellte für die Freien Wähler im Gemeinderat fest, dass man im Bereich der Langheinrichstraße mit der Kindertagesstätte keinen Schwerlastverkehr gebrauchen könne.
"Grünes Licht" gab der Gemeinderat dagegen für die Änderung des Bebauungsplanes "Klosteracker". Auf dem Grundstück der Katholischen Kirchengemeinde St. Christopherus sollen unterhalb des Rasthaues Opel zwei Eigentums-Wohnanlagen mit 20 Wohnungen entstehen.