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Gemeinde Neuenmarkt stellt Weichen für Werkstatt-Bau


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Dienstag, 05. Februar 2019

Mit der Erweiterung des Gewerbegebiets "Wirsberger Straße I" macht der Neuenmarkter Gemeinderat den Weg für das Projekt der Diakonie Neuendettelsau frei.
Für den Neubau der Werkstatt für behinderte Menschen, mit dem die Diakonie Neuendettelsau 2020 beginnen will, muss die bereits vorhandene Straße zwischen Norma-Markt und Fruchthalle verlängert und mit einem Wendehammer ausgestattet werden. Werner Reißaus


42 728 Euro kosten die Ingenieurleistungen für die Erweiterung des Gewerbegebietes "Wirsberger Straße I". Der Gemeinderat erteilte den Auftrag am Montagabend an das Ingenieurbüro IBP aus Kulmbach. Bei dem Projekt geht es um den Anschluss eines Grundstücks an Straße Wasser und Kanal, auf dem die Diakonie Neuendettelsau 2020 mit dem Neubau einer Werkstatt für behinderte Menschen beginnen will.

Hochwasserschutz bleibt ein Thema

Auch das Integrale Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept stand auf der Tagesordnung. Erfreulich war die Mitteilung von Bürgermeister Siegfried Decker (NG), dass das bayerische Umweltministerium einen Fördersatz von 65 Prozent für Hochwasserschutzbauten und 15 Prozent für reine Planungskosten in Aussicht gestellt hat. Voraussetzung ist aber, dass der Ortsteil Hegnabrunn separat beplant werden muss. Roland Fischer (FW) stimmte gegen die Erweiterung: "Wir geben Geld aus, um eine Planung nochmals zu überplanen. Es sind alle Punkte klar, da haut es mir doch den Vogel raus."

Die Ingenieurkosten für die Erweiterungsplanung belaufen sich für die Leistungsphasen 1 bis 4 auf 81 431 Euro. Der Auftrag ging an das Büro IBP.

Im Gremium herrschte Einigkeit, dass sich die Umsetzung des Konzepts auch mit dem erhöhter Fördersatz von 65 Prozent nur in Bauabschnitten über mehrere Haushaltsjahre verteilt verwirklichen lässt.

Kampf gegen "Tretmienen"

Auch in der Gemeinde Neuenmarkt werden jetzt vier bis fünf Hundestationen an stark begangenen Wegen errichtet, um den "Tretmienen" zu Leibe zu rücken. Am Ende votierte nur Martin Kaiser (FW) dagegen. Roland Goller hatte sich im Vorfeld für die Errichtung von Hundestationen an den Grenzen zu landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgesprochen. Schon einmal hatte Ralf Pistor (CSU/WG) einen ähnlichen Vorstoß unternommen, er war damals bei seinen Ratskollegen auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Bürgermeister Siegfried Decker (NG) verwies auf die Stellungnahme der Verwaltung, die sich klar für eine Ablehnung des Antrages aussprach. "Die Hundehalter sind für die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner verantwortlich. Die Gemeinde stellt im Rathaus kostenlose Kotbeutel zur Verfügung, die gut angenommen werden", hieß es darin. Die Kosten für eine Station liegen bei rund 400 Euro.

Decker stellte fest, dass die meisten Hundehalter vernünftig sind. Ob mit den Stationen auch die Unvernünftigen erreicht werden, sei fraglich.

Ein Versuch

Martin Kaiser sprach sich klar gegen die Stationen aussprach. "Die Kosten der Anschaffung und auch des laufenden Unterhalts stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen", sagte er. Ralf Pistor und Peter Pfeffer (NG) machten sich für einen Versuch stark. Ebenso Klaus Zahner (FW): "Wenn der Hundehalter so verantwortungslos ist, keinen Beutel mitzunehmen, dann wird er die Hinterlassenschaft seines Tieres auch nicht in die Station werfen. Wir sollten dennoch einen Versuch starten. Wenn er Wirkung zeigt, können wir weitere aufstellen."

Vorerst werden vier bis fünf Stationen an besonders stark verschmutzen Wegen aufgestellt. Der Bürgermeister schlug hier den Friedhof, den Weg zum Bahnhof, den Radweg nach Wirsberg und die Ortsdurchfahrt von Hegnabrunn vor. Die Beutel werden weiterhin kostenlos im Rathaus bereitgehalten.

Aufgehoben hat der Gemeinderat einen Beschluss vom 11. Juni 2018, in dem es um eine Bauvoranfrage der Deutschen Bahn AG ging, die damals mehrheitlich befürwortet worden war.

Kleingärten bleiben

Anstelle der Kleingartenanlage in der Bahnhofstraße wollte die Bahn den Mietwohnungsbau ermöglichen. Im Gemeinderat war man sich jetzt aber einig darüber, die kleingärtnerische Nutzung, die dort seit Jahren auch das Ortsbild prägt, zu belassen.