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Gebete leuchten am Nachthimmel


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Sonntag, 28. Februar 2016

Erstmals hatten die evangelische und katholische Kirche zu einem ökumenischen Jugendkreuzweg durch Kulmbach bis hinauf auf die Plassenburg eingeladen.
JAm Ende des Weg auf dem Burgberg umwickelten die Teilnehmer das Kreuz mit bunten Knicklichtern und stellten es unterhalb der Burg auf. Von dort strahlte es als lZeichen des Glaubens über Kulmbach. Foto: Sonja Adam


Der erste ökumenische Jugendkreuzweg war ein voller Erfolg. Rund fünfzig Jugendliche und auch einige Erwachsene kamen zu der Veranstaltung, die unter dem Motto "Gott, wo bist du?" stand. Auftakt war in der katholischen Pfarrkirche "Unsere Liebe Frau". Dort erklärten der evangelische Diakon Christian Hanf sowie die katholische Pastoralreferentin Bärbel Janzing und Kaplan Norbert Förster den Ablauf der Veranstaltung. Nach einer kurzen Andacht mit Gebeten und Liedern ging es schon zur zweiten Kreuzwegstation auf dem Martin-Luther-Platz.

Johannes Popp (14) kam eigens aus Lindau. "Ich habe einen Flyer gesehen und wollte einfach mal sehen, wie so ein Jugendkreuzweg abläuft. Ich stellte mir gar nichts Konkretes vor, aber ich habe Zeit und will einfach dabei sein." ", sagt Popp.

Und der 14-Jährige erklärte sich auch gleich bereit, das Kreuz von der Stadtpfarrkirche zur ersten Station zu tragen.

"Ich gehe in diesem Jahr zur Firmung und habe mir gedacht, dass es da passen würde, wenn ich mal den Jugendkreuzweg mitmache. Ich lasse mich einfach überraschen", zeigte sich auch Julian Neubrand (13) offen für die Idee. Pfarrer Wolfgang Oertel kam mit seiner Konfirmandengruppe aus Untersteinach, um mit von der Partie zu sein.


Lieder und Bilder


"Kreuzwege gibt es schon immer, aber nicht in dieser Form", erklärte Diakon Christian Hanf von der evangelischen Jugend. "Sonst haben solche Kreuzwegveranstaltungen immer in der Kirche stattgefunden, wir wollten in diesem Jahr einmal etwas anderes machen", so Hanf.

Und auch Pastoralreferentin Bärbel Janzing und Kaplan Norbert Förster zeigten sich begeistert von einer ökumenischen Kreuzwegform - quer durch Kulmbachs Innenstadt mit sieben Stationen.

An den Kreuzwegstationen wurde gebetet, es wurden modernde geistliche Lieder gesungen - mit Gitarrenbegleitung. Und außerdem zeigten die Initiatoren Impressionen von der Via Dolorosa.

Der Kreuzweg führte vom Martin-Luther-Platz weiter in den Garten des Jugendamtes der Erzdiözese (hinter dem Caritas-Büro), unterhalb der Pfarrkirche "Unsere Liebe Frau". Von dort aus ging es weiter zur Petrikirche und schließlich hinauf auf die Plassenburg.

Dort hefteten die evangelischen und katholischen Jugendlichen dann als Höhepunkt kunterbunte Knicklichter an das Kreuz. "Das sind Gebete oder Wünsche, die strahlen und leuchten", so Pfarrer Wolfgang Oertel. Das leuchtende Kreuz wurde auf der Plassenburg zurückgelassen und erstrahlte als leuchtendes Zeichen des Glaubens über Kulmbach.

Und obwohl so manchem durch den stundenlangen Fußmarsch ziemlich kalt geworden war, waren sich am Ende doch alle Teilnehmer einig: Der ökumenische Jugendkreuzweg war ein tolles Erlebnis.