Gaunereien rund um das liebste Kind
Autor: Peter Müller
Kulmbach, Montag, 11. Januar 2016
Oldtimer sind als Geldanlage mit Spaßfaktor äußerst beliebt. Angesichts der mickrigen Zinsen, die die Banken bieten, ist das Wertsteigerungspotenzial der automobilen Kostbarkeiten beinahe gigantisch. Das weckt Begehrlichkeiten.
Begehrlichkeiten sowohl bei Schnäppchenjägern als auch bei Verkäufern, die oft horrende Preise verlangen - jeden Tag steht ja bekanntlich ein Dummer auf.
Nach diesem Motto verfahren auch die Zeitgenossen mit krimineller Energie, wenn auch preislich auf ganz anderem Niveau. Die Masche ist alt, funktioniert aber immer wieder mal: Man biete einen hochwertigen Oldtimer zu einem ebenso verlockenden wie unrealistischen Niedrigpreis an, lasse sich einen relativ kleinen Vorschuss überweisen - und verschwinde dann auf Nimmerwiedersehen.
Der angebliche Herr Markus Ketersen (siehe Reportage auf Seite 9 der Bayerischen Rundschau, Ausgabe 12. Januar) ist aber offenbar nicht einer der Hellsten: Betrügerische Mails zu versenden und darin mit Fotos eines aktuell im Internet inserierten Fahrzeugs zu werben, das genau 60 000 Euro mehr kosten soll (was in diesem Fall wirklich realistisch ist), zeugt nicht von Professionalität, die es ja auch unter
Auf jeden Fall, liebe Oldtimer-Liebhaber und Autofans allgemein: Passen Sie auf, denn die Gauner sind überall. So räumt eine Automobilfachzeitschrift in ihrer Januar-Ausgabe auch mit dem Irrglauben auf, dass moderne Autos vor Dieben sicherer sind. Im Gegenteil: Keine halbe Minute vergeht, bis ein Fahrzeug mit Keyless Go-Ausstattung (Öffnen und Starten ohne Schlüssel) per Funkreichweitenverlängerer geknackt ist.
Die Ganoven liefern sich einen Technologie-Wettstreit mit den Auto-Herstellern, den sie in diesem Fall sogar gewonnen haben. Momentan jedenfalls.