Gastwirt züchtet reinrassige Araberpferde
Autor: Dagmar Besand
Metzdorf, Sonntag, 24. Februar 2013
Gunter Bayer aus dem Kulmbacher Ortsteil Metzdorf ist nicht nur als "Schwärzhof"-Gastwirt bekannt, sondern hat auch als Züchter reinblütiger Araberpferde einen guten Namen. Er liebt die Schönheit, die Leistungsfähigkeit und den guten Charakter seiner Tiere.
Mit fliegender Mähne jagen sieben Pferde über ihre weitläufigen Weiden in Metzdorf: Es sind edle Araber, der ganze Stolz ihres Besitzers Gunter Bayer. Die Begeisterung für Pferde hat ihn sein ganzes Leben lang begleitet - als passionierter Reiter und seit mehr als 40 Jahren auch als Züchter.
"Ich hatte von klein auf gerne mit Pferden zu tun, und mit 24 Jahren kaufte ich mir dann mein erstes eigenes, ein Haflinger-Fohlen." Später schaffte Bayer sich einen Trakehner an, "doch ich wollte noch mehr und habe mir das Nonplusultra angelacht: das arabische Pferd".
Mehrfach mit Gold prämiert
Dabei ist Gunter Bayer bis heute geblieben, als Reiter und Züchter, und die Liebe zu seinen Pferden hat dazu geführt, dass der 74-Jährige in der Szene einen guten Namen hat. Obwohl sein Gestüt klein ist, haben seine Tiere schon bedeutende Preise erhalten.
Bayers schönster Erfolg? "Vor sechs Jahren bin ich mit einer Stute und ihrer Tochter zur Prämienschau nach Ansbach gefahren, und beide haben Gold gewonnen. Das war fantastisch."
Der Metzdorfer züchtet ausschließlich Asil-Araber - ägyptische Vollblutpferde. Das arabische Wort "asil" bedeutet "rein", die Tiere entstammen den reinen Linien der Beduinenzucht. "Es gibt kein zuverlässigeres Pferd. Es hat den denkbar besten Charakter."
Ein Hobby, das glücklich macht
Die Pferdezucht betreibt Gunter Bayer nur als Hobby, neben seiner Tätigkeit als Handelsvertreter und der Gastwirtschaft "Schwärzhof", die er 1998 im elterlichen Anwesen einrichtete. Bei seinen Tieren zu sein, erfüllt ihn mit einem tiefen Glücksgefühl. Bis zu 18 Pferde gehörten ihm früher, aber wegen der beruflichen Belastung hat er den Bestand auf sieben reduziert. Auch das sei nur dank der Hilfe seines Sohnes Jörg und seines Freundes Helmut Beyer zu schaffen.
"Ich will künftig selbst wieder mehr reiten", hat sich der 74-Jährige vorgenommen, doch auch die Zucht wird er weiterführen. "Ich möchte dazu beitragen, die Rasse zu erhalten. Sie ist ein wertvolles Kulturerbe, das nicht verwässert werden darf."
Schönheit und Leistung - diese Kombination macht für Gunter Bayer die Faszination des Asil-Arabers aus. Es ist ein Pferd für Ästheten, schlank und elegant, anmutig und kraftvoll, robust und leistungsfähig. Kaum eine Pferderasse sei so vielseitig. Das mache es zum perfekten Familien- und Freizeitpferd, aber auch zum richtigen Partner für sportlich ambitionierte Reiter. "Die Herausforderung liegt für mich darin, das Schöne noch ein bisschen schöner zu machen, das Gute noch ein wenig besser."
Vollblutaraber sind nicht nervös oder zickig, wie ihnen oft nachgesagt wird, betont der Züchter. "Selbst Kinder können sie reiten." Voraussetzung sei natürlich die richtige Erziehung. So gewöhnt er seine Tiere frühzeitig an Berührungen und ans Führen an der Leine. Ruhe und Bestimmtheit seien im Umgang mit den Pferden wichtig. "Wer mit dem Araber nicht zurecht kommt, dem fehlt einfach das Gespür für ein so edles und sensibles Tier."