Galgenfrist für Schimmendorfer Milchhäusla
Autor: Jürgen Gärtner
Schimmendorf, Dienstag, 08. März 2016
Der Mainleuser Gemeinderat hat am Montag über den Abriss des leerstehenden und sanierungsbedürftigen Milchhäuslas in Schimmendorf beraten.
Seit rund zwei Jahren ist das leerstehende Milchhäusla in Schimmendorf "ein Dauerbrenner", wie Bürgermeister Dieter Adam (FW) in der Gemeinderatssitzung am Montagabend erklärte. Immer wieder sei das Thema in den Bürgerversammlungen angesprochen worden, immer mit einer klaren Tendenz: weg mit dem Ding.
Die Mehrheit der Schimmendorfer wünsche sich dort ein Busunterstellhäuschen aus Holz. Dementsprechend hatte Ortssprecher Siegfried Münch den Abriss beantragt, über den der Gemeinderat am Montag eigentlich entscheiden wollte.
Doch dann sei am Montag - also am Sitzungstag - ein Schreiben von Kindern aus Schimmendorf - von Emma Kraus und Marie Tiroch - eingegangen und ein Zeitungsartikel dazu erschienen.
"Ich will nicht sagen, dass manche Bürger nicht mit ihren Kindern reden, weil kurz vor der Sitzung solche Sachen auftauchen und man bei niemanden mehr nachfragen kann", kritisierte Adam. Auch enthalte das am Computer erstellte Schreiben keine Unterschriften. "Das kommt einem schon komisch vor."
Von der Meinung der Kinder überrascht zeigt sich auch Ortssprecher Münch. Es sei ein Anliegen der Schimmendorfer, dass ein Unterstellhäuschen für alle entstehe - natürlich barrierefrei.
Mehrheit wollte Abbruch
Es sei lange und offen über das Thema gesprochen worden, der Mehrheitswille bei drei Abstimmungen sei immer der Abbruch gewesen. "Und das war niemals eine knappe, sondern eine stabile Mehrheit." Deshalb habe er, "wie die Mehrheit will", den Antrag auf Abbruch und Neubau eines Unterstellhäuschens aus Holz gestellt. Über die Kinder könne er nichts sagen, so Münch. Aber die Idee für das Bild, den Zeitungsbericht und die Anfrage bei den Bürgermeister-Kandidaten "hat jemand forciert, der sich für den Erhalt einsetzt".
Nachdem Bürgermeister Adam darauf hingewiesen hatte, dass auch Kinder einen Antrag stellen können, will man nun mit ihnen darüber reden.
Jürgen Karg (SPD) bat noch um eine Kostenaufstellung zum Vergleich Neubau/Sanierung.