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Funkmast in Mainleus: Der nächste Antrag liegt vor


Autor: Jürgen Gärtner

Mainleus, Dienstag, 02. Juli 2019

Das Thema bleibt auch nach den Protesten in Schwarzach ein Dauerbrenner in Mainleus. Nun ist bei Eichberg eine Anlage geplant.
Der Digitalfunk für die Rettungsorganisationen beschäftigte den Gemeinderat. Symbolbild: Archiv


Das Thema Mobilfunk beschäftigt den Mainleuser Gemeinderat weiter. Nachdem erst vor wenigen Wochen die Aufstellung eines Handymasts der Telekom die Einwohner des Ortsteils Schwarzach auf die Barrikaden gebracht hatte, lag nun ein weiterer Antrag vor. Diesmal vom Freistaat Bayern, der eine Antennenanlage bei Eichholz errichten will.

Modernes Kommunikationsmittel

Der Mast dient der Digitalfunkversorgung von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in Deutschland. Besser bekannt ist er unter dem Stichwort BOS-Funk. "Für Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste ist das ein modernes und vielseitiges Kommunikationsmittel", betonte Bürgermeister Robert Bosch. Und der BOS-Funk sei notwendig, um schnelle Hilfe gewährleisten zu können.

Die Vertreter der Alternativen Bürgerliste (ABL) sahen das anders. Gemeinderat Erich Schiffelholz erklärte mit Blick auf die Proteste um den Schwarzacher Funkmast: "Wir haben einstimmig den Beschluss gefasst, bei einer konkreten Planung ein fallbezogenes Dialogverfahren durchzuführen. Aus technischer Sicht ist es egal, ob der Mobilfunkbetreiber der Staat ist oder ein Wirtschaftsunternehmen." Deshalb forderte er, eine Entscheidung zunächst zurückzustellen und weitere Infos einzuholen. Man sollte prüfen, ob der Standort die richtige Wahl ist.

Dazu erklärte Bürgermeister Bosch, dass ein Vertreter des Landeskriminalamts bereit sei, in eine Sitzung zu kommen und Auskunft zu geben.

Das Angebot wollte Brigitte Lauterbach (ABL) nutzen und dem Referenten bereits im Vorfeld einen Fragenkatalog zukommen lassen.

Ganz anders sah Siegfried Escher (CSU) die Sache: "Den Digitalfunk braucht jede Feuerwehr." Deshalb sollte man den Behördenfunk von dem gefassten Beschluss ausklammern. "Den BOS-Funk benötigen die Feuerwehren ständig. Digital funktioniert die Alarmierung zuverlässig", betonte Escher, der darauf hinwies, dass es im Gemeindebereich noch "viele weiße Flecken gibt", wo Funk nicht funktioniere.

Unterstützung erhielt er von Steffen Hühnlein (CSU), der aus seiner über 20-jährigen Feuerwehr-Erfahrung feststellte: "Wir brauchen den BOS. Da führt kein Weg dran vorbei. Die Alarmierung muss einfach klappen."

Technik wie beim Handy

Brigitte Lauterbach erklärte, dass man nicht gegen das Vorhaben sei, sondern den Dialog suchen will. "Aber BOS-Funk ist die gleiche Technik wie beim Handy - nur für einen anderen Zweck", sagte sie. Deshalb sollte man sich weiter informieren. Das sah auch Erich Schiffelholz so, der auf die Einhaltung des Beschlusses pochte. Und sein ABL-Fraktionskollege Erich Luthardt ergänzte: "Wir wollen den Mast an einer Stelle, wo er für die Bevölkerung keinen Schaden bringt und funktioniert. Wenn uns der Standort schlüssig erklärt wird, kann man zustimmen."

Hannelore Lindner (FW) stellte noch die Frage, "ob ein anderer Anbieter mit auf den Mast kommt?"

Markus Oppelt (FW) aus Wüstenbuchau wies darauf hin, dass die Wehr aus seinem Ort trotz Funklochs noch bei jedem Brand dabei gewesen sei. Auch er sprach sich dafür aus, den Vertreter des Landeskriminalamts in die August-Sitzung einzuladen.

Diesem Vorschlag folgte das Gremium, nur Siegfried Escher, Steffen Hühnlein und Norbert Erhardt (alle CSU) stimmten dagegen.

In Sachen Mobilfunk gab Bürgermeister Bosch noch einen Termin bekannt: Am 16. Juli findet ein Gespräch mit der Initiative Mobilfunk statt. Beginn ist um 19 Uhr im "Fränkischen Hof".

Hotspots in den Dörfern?

Und noch ein digitales Thema beschäftigte die Räte: Die Europäische Union fördert den Wlan-Ausbau an öffentlichen Orten mit 15 000 Euro. Bislang gibt es solche Hotspots am Mainleuser Rathaus und im Freibad.

Laut Bürgermeister Robert Bosch besteht mit dem Programm die Möglichkeit, freies Wlan auch in die Ortsteile zu bringen. In der August-Sitzung sollen dem Gemeinderat Vorschläge unterbreitet werden, wo man diese Hotspots installieren könnte. Auf Vorschlag von Markus Oppelt wird geprüft, ob die Zugangspunkte zeitweise abgeschaltet werden können (von 24 bis 6 Uhr). Damit "entstrahlt" wird, erklärte Oppelt.

Apropos schnelles Internet: Für den weiteren Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes im Gemeindegebiet hat der Markt einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 778 000 Euro erhalten. Das Ausbauverfahren geht in die dritte Phase.