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Führungswechsel beim AK Schule-Wirtschaft


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Mittwoch, 15. Mai 2013

Clemens Dereschkewitz und Hans-Peter Brendel verantworten beim Kulmbacher Arbeitskreis Schule-Wirtschaft künftig den Fachbereich Wirtschaft und lösen das bisherige Vorsitzenden-Duo Bernd Müller und Annegret Kühne ab.
Ein starkes Team bringt den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft voran: von links die Vorsitzenden des Bereichs Schule, Mario Schmidt und Michael Pfitzner, der neue Vorsitzende für den Bereich Wirtschaft, Clemens Dereschkewitz, Landrat Klaus Peter Söllner, das scheidende Führungsduo Wirtschaft, Bernd Müller und Annegret Kühne, und der neue stellvertretende Vorsitzende Wirtschaft, Hans-Peter Brendel. Foto: Dagmar Besand


Wenn Schulen und Wirtschaftsunternehmen eng zusammenarbeiten, hilft das beiden Seiten und eröffnet neue Perspektiven für die Schüler von heute und Arbeitnehmer von morgen. In Kulmbach wird diese enge Kooperation seit 25 Jahren im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft gepflegt. "Wir haben in dieser Zeit viel erreicht", freut sich der Vorsitzende des Fachbereichs Schule, Michael Pfitzner, Initiator und seit der Gründung Vorstandsmitglied der Kulmbacher Institution. Aus der vielfältigen Zusammenarbeit habe sich "ein unverkrampfter Umgang" miteinander entwickelt, Vorurteile wurden ausgeräumt, die Möglichkeiten der Berufsorientierung erweitert.

Schüler lernen Firmen kennen

So sind Betriebspraktika für Schüler heute eine Selbstverständlichkeit, die gemeinsam organisierte Ausbildungsmesse bringt Unternehmen und künftige Auszubildende zusammen, der gemeinsam mit der Bayerischen

Rundschau ausgelobte Ausbildungspreis belohnt alljährlich vorbildliche Betriebe.

Je zwei Vorsitzende und Stellvertreter aus den beiden Fachbereichen Schule und Wirtschaft lenken die Geschicke des Arbeitskreises, unterstützt von einem rund 20-köpfigen Koordinationsgremium. Für den Bereich Wirtschaft zuständig waren bislang Bernd Müller, Geschäftsführer Zeitungsverlage der Mediengruppe Oberfranken, der ab 2008 als stellvertretender Vorsitzender und seit 2011 als Vorsitzender fungierte, und Annegret Kühne, Gesellschafterin der Raps-Gewürzwerke, von 2002 bis 2011 Vorsitzende, seither Stellvertreterin.

Beide wollen nun die Verantwortung abgeben. Bei einer Abschiedsfeier im Landratsamt dankten Landrat Klaus Peter Söllner, der Vizepräsident der IHK, Michael Möschel, und Michael Pfitzner dem scheidenden Führungsteam am Dienstag Abend für das große Engagement und stellten die designierten Nachfolger vor, die im Herbst offiziell vom Koordinationsgremium bestätigt werden, ihre Arbeit jedoch sofort aufnehmen werden. Verabschiedet wurde gleichzeitig auch der bisherige Geschäftsführer Manfred Weber.

Neuer Vorsitzender für Wirtschaft ist Clemens Dereschkewitz, 49 Jahre, Geschäftsführer bei Alpha-Innotec in Kasendorf, sein Stellvertreter ist Hans-Peter Brendel, Chef der Kupferberger Werbeagentur "Bergwerk". Die neue Doppelspitze will das Bewährte weiter pflegen, aber auch neue Akzente setzen.

Werben um künftige Fachkräfte

"Wenn man für ein Unternehmen arbeitet, das in 13 Jahren von null auf 500 Mitarbeiter gewachsen ist, weiß man, wie wichtig Fachkräfte sind", so Dereschkewitz. "Wir stehen in den nächsten Jahren vor der Aufgabe, dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, und wir werden diese Herausforderung annehmen", versprach er. Wie das funktionieren kann? "Jugendliche sind heute durchaus standortverbunden, wenn der Standort gute Perspektiven bietet. Wir als Arbeitskreis Schule-Wirtschaft müssen versuchen, ihnen frühzeitig zu zeigen, was der Standort Kulmbach ist, welche beruflichen Chancen er bietet."

Auch für kleine Unternehmen ist der enge Kontakt zu Schulen wichtig, sagte Hans-Peter Brendel. Der 46-Jährige lädt gerne Praktikanten in seine Agentur ein: "Wir wollen ihnen zeigen, dass es möglich ist, in der Region, ein kleines, erfolgreiches Unternehmen zu führen." Brendel appelliert an alle Firmen: "Gebt jungen Menschen Einblick, damit sie eine Vorstellung davon bekommen, was sie im Berufen erwartet."

Bernd Müller und Annegret Kühne geben zwar ihre Führungspositionen ab, ziehen sich aber nicht komplett aus dem Arbeitskreis zurück. "Ich habe das mit großer Freude gemacht", sagte Annegret Kühne. "Aber jetzt sollen mal die Jüngeren ran, die noch aktiv im Wirtschaftsleben stehen." Neue Köpfe bringen neue Ideen, und deshalb sei ein regelmäßiger Wechsel in der ersten Reihe immer gut, meinte Bernd Müller: "Die Vernetzung zwischen Schule und Wirtschaft ist unwahrscheinlich wichtig. Das kann der Arbeitskreis leisten. Je mehr Eindrücke Jugendliche bekommen, desto besser können sie entscheiden, wie ihr beruflicher Lebensweg aussehen soll."