Frohe Botschaft, leuchtende Augen
Autor: Sonja Adam
Kulmbach, Sonntag, 19. Dezember 2021
Vor allem für die Kinder war der Auftritt des Christkinds mit seiner Krone und dem goldenen Buch ein ganz besonderes Erlebnis.
Das gab's noch nie: das Nürnberger Christkind in Kulmbach. Schon eine halbe Stunde vor dem angekündigten Auftritt kamen die ersten Familien mit Kindern in die Petrikirche. Die Teilnahme war - wegen der Corona-Pandemie - auf 200 Personen begrenzt, und so waren im Vorfeld Karten für das Ereignis ausgegeben worden. Das besondere Erlebnis wollten sich die Kulmbacher nicht entgehen lassen.
Für ein festlichen Rahmen war ebenfalls gesorgt: Dekanatskantor Christian Reitenspieß hatte ein anspruchsvolles und unterhaltsames musikalisches Programm mit dem Jugendensemble und mit Orgelmusik vorbereitet. Pfarrer i.R. Albrecht Bischof übernahm die Aufgabe, die frohe Botschaft zu verkünden.
Doch warum kam das Christkind ausgerechnet nach Kulmbach? "Ich habe einfach angefragt", erklärte Pfarrer Ulrich Winkler von der Petrikirchengemeinde, der sich sichtlich freute, dass das dieses Jahr tatsächlich geklappt hat. Schon im Dezember 2020 war der Auftritt geplant. Doch wegen des harten Lockdowns hatte dieser dann kurzfristig abgesagt werden müssen.
Die Kinder fieberten dem Auftritt des Nürnberger Christkinds entgegen. Jolina Popp (8) hatte ihr schönstes Glitzerkleid angezogen - in Silber. "Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich habe das Christkind noch nie gesehen. Noch nie!" Aber dass es sicherlich ein goldenes Kleid anhaben würde, das wusste das Mädchen. Dass sie in der ersten Reihe sitzen durfte, machte die Achtjährige besonders stolz. Denn so konnte sie dem Christkind ganz nahe sein.
Ein echter Christkind-Experte dagegen ist Jakob Nahr (5). Der Bub aus Rappetenreuth erklärte, dass er das Christkind schon im "Weihnachtszügla" getroffen habe. Angst, dass es wegen Schneefalls mal nicht ins Kulmbacher Oberland kommen könnte, hat er nicht. "Das Christkind hat jedes Jahr Geschenke gebracht. Das kommt schon durch", sagte er. In diesem Jahr wünscht sich der kleine Mann einen Traktor - aber einen mit Doppelreifen, betont er.
Auch der dreijährige Jannik Fries möchte Weihnachten seinen Fuhrpark erweitern. Bei ihm steht auf dem Wunschzettel ein Gabelstapler. "Das Christkind kann alles schleppen", ist sich auch Jannik sicher. Und er war ein braves Kind - die Geschenke sind nicht in Gefahr. Für Jannik ist Weihnachten 2021 ein ganz besonderes Erlebnis. Denn im letzten Jahr war die ganze Familie in Quarantäne. "Wir wollen in diesem Jahr so richtig Weihnachten feiern - mit Kirche und allem", sind sich Julia und Jürgen Fries einig. Auch Oma Inge Stegitz ist dabei. Weihnachten soll ein schönes Fest für die ganze Familie werden.
Das Nürnberger Christkind nahm sich viel Zeit für seinen Auftritt in Kulmbach. Mit einem zuckersüßen Lächeln versuchte Teresa Windschall, wie das Christkind mit bürgerlichem Namen heißt, ein bisschen vom Geist der Weihnacht zu verbreiten: mit Geschichten und Gedichten.