Freistaat schafft Wohnraum für Flüchtlinge
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Dienstag, 24. Januar 2017
Im Dreibrunnenweg entsteht eine Wohnanlage für anerkannte Flüchtlinge und Menschen, die in eine Notlage geraten sind.
Von einer "neuen Wohnungsnot" spricht Baudirektorin Marion Reschel-Heckel von der Regierung von Oberfranken. Eine Wohnungsnot, die durch den Flüchtlingszustrom entstanden ist und die der Freistaat in den Griff bekommen will. Wohnungspakt Bayern heißt das 2015 initiierte Programm, das anerkannten Flüchtlingen Wohnraum bietet, von dem aber auch einheimische Bedürftige profitieren sollen.
Im Dreibrunnenweg in Ziegelhütten entsteht - im Anschluss an die dortige Obdachlosenunterkunft - bis Ende 2018 eine Anlage mit zwölf 45 Quadratmeter großen Wohnungen, die 50 Personen Platz bieten werden. Der Freistaat Bayern investiert 1,6 Millionen Euro. Das Projekt wird im Zuge des staatlichen Sofortprogramms, der ersten Säule des Wohnungspakts Bayern, realisiert. Es sind laut Resch-Heckel Wohnungen mit reduziertem Baustandard und mit einer befristeten Standzeit von zehn Jahren.
Stadt bestimmt Belegung mit
Auch in Bayreuth und Coburg entstehen beziehungsweise sind ihren Worten zufolge solche Wohnanlagen entstanden. In Kulmbach wird das Projekt auf einem noch bewaldeten Grundstück realisiert. Die Stadt kann über die Belegung zu einem Drittel selbst bestimmen. "Wir haben uns für das Programm beworben, weil wir vom Freistaat kostenlos zusätzlichen Wohnraum erhalten", stellte OB Henry Schramm fest. Es sei auch mit Blick auf die Integration wichtig, dass dort nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Menschen unterkommen, die in eine soziale Notlage geraten sind. "Auch für die Regierung ist das wichtig, damit nicht der falsche Eindruck entsteht, man stelle die eigene Bevölkerung hinten an." Den Anwohnern in Ziegelhütten habe man das Vorhaben vorgestellt. Diese hätten für die Maßnahme Verständnis gezeigt.
Ob in der neuen Wohnanlage auch Obdachlose aus dem Dreibrunnenweg unterkommen? Es sei grundsätzlich möglich, derzeit aber nicht vorgesehen, stellte dazu OB Schramm fest.