Freibad Mainleus: "Wer will schon einen Strafzettel?"
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Donnerstag, 04. Juli 2019
Der Geh- und Radweg vor dem Mainleuser Freibad wird von Autos befahren. Es wird kreuz und quer geparkt. Dem soll jetzt mit Schildern, Schranken und Kontrollen ein Riegel vorgeschoben werden.
Steinfindlinge, Schilder, Schranken, Strafzettel: In Mainleus muss man einiges tun, um dem wilden Parken rund um das Freibad Herr zu werden. Autofahrer ignorieren Sperrschilder und nutzen verbotenerweise den Fuß-und Radweg, um zu schattigen Stellplätzen zu kommen oder um keinen Schritt zu viel zu laufen.
Und sie sind uneinsichtig, sagt Karlheinz Wildgrube. Er ist oft im Freibad anzutreffen - als regelmäßiger Teilnehmer einer Frühschwimmergruppe und als Mitglied der Wasserwacht. Wildgrube ist jemand, der Missstände engagiert angeht: "Ich habe einige Parker angesprochen - und die Reaktion war unter aller Sau. Ich bin sogar von einem Autofahrer beschimpft worden, der auf dem Radweg unterwegs war." Er habe Aussagen zu hören bekommen wie: "Hier hab ich schon immer geparkt, hier park' ich weiter." Ein bisschen habe sich die Situation inzwischen gebessert, hat er festgestellt, seit große Steinfindlinge die Zufahrt zu den schattigen Stellflächen versperren.
Beratung bei Ortstermin
Weitere Maßnahmen sollen folgen. Welche das sind, wurde bei einem Ortstermin besprochen. Mit dabei: Vertreter des Marktes, des Landratsamts und der Polizei.
Manfred Amschler, Sachgebietsleiter für Verkehrswesen am Landratsamt, erklärte, dass man zwar die Beschilderung in dem Bereich Geh- und Radweg/Straßen so gestalten kann, dass die Regelung für jeden erkennbar sei. "Aber ob sie wirklich davon abhält, zu parken, wie man will?" Wer sich nicht daran hält, müsse mit Sanktionen rechnen.
"Aber wer will sich denn einen schönen Schwimmbadtag mit einem Strafzettel vermiesen?", fragt sich Klaus-Peter Lang, Verkehrssachbearbeiter bei der Polizeiinspektion Kulmbach. Er appelliert deshalb an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer, sich an die Vorgaben zu halten. "Hier ist ein schönes Areal mit ausreichend Parkplätzen. Es ist jedem zuzumuten, es so zu nutzten wie vorgesehen. Man muss sich nun einmal an die Gegebenheiten anpassen, auch wenn es früher anders war."
Schon Knöllchen verteilt
Lang weist darauf hin, dass seine Kollegen bereits Kontrollen durchgeführt haben und Strafzettel verteilen mussten. Das sei leider notwendig, "sonst wird das Falschparken zur Gewohnheit und die Leute stellen die Autos, wie sie wollen".
Bürgermeister Robert Bosch (CSU) hat noch ein weiteres Phänomen ausgemacht: den "Anlieferverkehr" von Kindern und Familien. Die würden mit dem Auto auf dem Radweg bis vor den Eingang gefahren, wo sie aussteigen. Dann erst suchten die Fahrer einen Parkplatz oder fahren weiter.