Fit im Beruf: Was tun Kulmbacher Firmen für ihre Mitarbeiter?
Autor: Hans-Peter Müller
Kulmbach, Mittwoch, 16. Januar 2019
Die Erkenntnis, dass gesunde und zufriedene Mitarbeiter besser arbeiten, scheint sich durchzusetzen. Das beweist eine Umfrage der Bayerischen Rundschau.
Die Erkenntnis, dass gesunde und zufriedene Mitarbeiter besser arbeiten, scheint sich durchzusetzen. Das beweist eine Umfrage der Bayerischen Rundschau.Die Anforderungen, die tagtäglich an die Arbeitnehmer gestellt werden, sind vielfältig. Aber auch die Belastungen. Stundenlanges Sitzen am Computer, Schichtdienst, Heben schwerer Gegenstände oder Maschinenlärm sind sogar gesundheitsschädlich, wie zahlreiche Studien belegen. Nicht nur die Physis ist betroffen, auch die Psyche. Nach Angaben der Pronova-Betriebskrankenkasse fühlen sich fast neun von zehn Deutschen von ihrer Arbeit gestresst. Burnout ist fast schon zu einer Volkskrankheit geworden.
Laut Bundesregierung, die auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke geantwortet hatte, summieren sich die Krankheitstage in deutschen Unternehmen und Behörden auf rund 560 Millionen. Der Schaden für die Volkswirtschaft beträgt pro Jahr über 100 Milliarden Euro.
Was tun die Firmen dagegen? Dem Ärzteblatt zufolge haben vor gut zwei Jahren nur 58 Prozent der Angestellten betriebliche Angebote zur Gesundheitsförderung nutzen können. Die Tendenz ist jedoch steigend. Die Redaktion der Bayerischen Rundschau, wo im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements das Trainingsprogramm "Die bewegte Mittagspause gestartet wurde, hat sich bei vier Unternehmen nach entsprechenden Angeboten erkundigt. Mit einem in positiver Hinsicht überraschenden Ergebnis: Alle denken auch an die Gesundheit ihrer Mitarbeiter.
Klinikum gibt i-gb-Card aus
Angebote gibt es im Klinikum Kulmbach mit der Fachklinik Stadtsteinach bereits seit mehreren Jahren, wie Geschäftsführerin Brigitte Angermann erläutert. Man sei Mitglied im Gesundheitsnetz i-gb ("Initiative - Gesunder Betrieb"). Die Mitarbeiter und Auszubildenden erhalten einen Ausweis, die i-gb-Card, mit der kostenlos oder vergünstigt vielfältige Gesundheits-, Präventions- und Entspannungsangebote genutzt werden könnten. Die Mitarbeiter der Fachklinik könnten nach Dienstschluss den Gymnastikraum kostenfrei nutzen.
Weiterhin, so Angermann, bestehe eine Kooperation mit dem Studiengang "Integrative Gesundheitsförderung" der Hochschule Coburg: "Gemeinsame Projekte sollen sich sowohl für Patienten als auch für Mitarbeiter positiv auswirken."
Fitnessstudio für einen Euro
Die Firma Münch Energie in Rugendorf, deren Kerngeschäft die Erzeugung von Eigenstrom für gewerbliche Kunden ist, spendiert ihren Mitarbeitern den Besuch des Fitnessstudios. "Wir müssen nur einen Euro pro Monat bezahlen", so Stefanie Kuhnlein, die für Werbung und Marketing zuständig ist. Außerdem weist sie auf den hauseigenen Gemüse- und Kräutergarten hin, von dem die Mitarbeiter ebenfalls profitieren: "Wir haben eine Kollegin, die auch Heilpraktikerin ist und ein Mal pro Woche ein vegetarisches Mittagessen zubereitet." Momentan müssten Gemüse und Kräuter natürlich zugekauft werden.
Geschäftsführer Mario Münch, der für sein Betriebsgebäude auch ein innovatives Büro- und Lichtkonzept umgesetzt hat, weiß, dass solche Aktionen und ein Wohlfühl-Klima dem Unternehmen zugute kommen. Und diese Erkenntnis gibt er auch auf der Firmen-Homepage weiter (siehe Zitat).