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Firma Bergmann: 200 Tonnen Kalk pro Tag


Autor: Katharina Müller-Sanke

Azendorf, Freitag, 14. August 2015

Die Firma Bergmann baut derzeit einen neuen Kalkschachtofen mit enormer Leistung. Zehn Millionen Euro investiert das Unternehmen in die Anlage.
Ein riesiger Kran, der extra aus Frankfurt gekommen ist, sorgt für den Aufbau des 60 Meter hohen Schachtofens auf dem Gelände der Firma Bergmann Kalk. Foto: Katharina Müller-Sanke


Zahlreiche Schwertransporte, ein 500 Tonnen-Kran und riesige Silos: Sie alle haben nur ein Ziel: Azendorf. Dort entsteht in diesen Tagen der neue, 60 Meter hohe Kalkschachtofen der Firma Bergmann Kalk. Ein Spezialkran ist dafür eigens aus Frankfurt gekommen. Schließlich sind Baumaßnahmen dieser Größenordnung eher selten.
Für den Aufbau des Ofens werden einzelne Aufbauten mit Hilfe des Krans aufeinander gesteckt und von Arbeitern vor Ort verbunden. An der Außenseite des metallenen Ofens führt eine Treppe bis nach oben, hier führt auch ein Förderschacht nach oben, der den Kalk von oben einfüllt. Im Inneren wird später der Kalk über Schächte nach unten geführt und dabei gebrannt. In den nächsten Monaten folgen noch die Aufbauten im Inneren. Unter anderem wird der Schacht komplett mit Schamottesteinen verkleidet.

Der Ofen sieht nicht nur beeindruckend aus und zählt mit Sicherheit zu den höchsten Gebäuden im Landkreis Kulmbach; er ist auch sparsamer und effizienter als die beiden Öfen, die er ersetzen soll. Die bisherigen Öfen werden ausschließlich mit Gas betrieben, der neue Ofen kann mit Gas, Öl und auch mit Kohlestaub befeuert werden. Um den Kohlestaub zu lagern, wird in diesen Tagen auch ein 30 Meter langes Silo aufgebaut.

Statt bisher insgesamt 120 Tonnen Tagesleistung wird der neue Ofen pro Tag 200 Tonnen Kalk brennen. 1200 Grad sind dafür notwendig. Kein Wunder, dass die Energiekosten erheblich sind. Durch den effizienteren Ofen sollen die zehn Millionen Euro, die hierfür investiert worden sind, schnell wieder eingespart werden.

Der neue Ofen von Bergmann Kalk, dem Unternehmen das gemeinsam mit der Firma Franken Maxit von Hans-Dieter Groppweiß in dritter Generation geführt wird, gibt Zeugnis vom großen Erfolg der Unternehmen. Am Standort Azendorf wird durch Bergmann Kalk der Rohstoff abgebaut und gebrannt. Franken Maxit sorgt mit genau abgestimmten Rezepturen und verschiedenen Produkten für eine erfolgreiche Vermarktung.

Die Produktion ist hoch professionalisiert, bestätigt auch Marketingleiter Reinhard Tyrok. Mehrere Ingenieure und hochqualifizierte Facharbeiter sind an den gelungenen Rezepturen und reibungslosen Abläufen beteiligt. Bis spätestens nächstes Jahr soll auch noch ein Forschungs- und Entwicklungsgebäude auf dem Firmengelände entstehen.

Am 31. Mai 2016 feiert Hans-Dieter Groppweis seinen 65. Geburtstag. Für einen Firmenchef wie ihn, der sein ganzes Herzblut in das Unternehmen steckt, ist das sicher das größte Geschenk: Bis dahin soll der Kalkofen laufen und das Forschungszentrum fertig sein.