Filmdreh in Thurnau: Ganz nah dran am Tatort
Autor: Alexander Hartmann
Thurnau, Mittwoch, 11. April 2018
In Thurnau wird für den neuen Frankentatort gedreht. Die Kommissare Felix Voss und Paula Ringelhahn sind dort mit einem riesigen Produktionsteam im Einsatz.
Der neue Frankentatort, der den Arbeitstitel "Ein Tag wie jeder andere" trägt, wird auch in Thurnau gedreht. Diesmal finden die Aufnahmen nicht rund um das Schloss, das ja immer wieder als Filmkulisse dient, sondern in der Straße Am Peuntgarten statt, in der auch Norbert Lawatsch wohnt.
Lawatsch konnte die Aufnahmen, die in der ehemaligen Forstdienststelle und am Wendeplatz stattfanden, vom eigenen Garten aus verfolgen. "Es war interessant, zu sehen, mit welchem Aufwand so eine kurze Sequenz gedreht wird", sagt der Thurnauer, der einen Blick auf die Proben werfen durfte, "die X-mal wiederholt wurden".
Mord oder Entführung?
"Ob es ein Mord oder eine Entführung war, die da gespielt wurde, da waren sich meine Frau und ich unschlüssig. Wir haben gesehen, wie ein Mädchen in einen Passat gestoßen wurde", berichtet er. Den eigentlichen Dreh habe er nicht verfolgt. Da sei die Szenerie mit schwarzen Tüchern abgedeckt gewesen.
Als Komparsen im Einsatz
Anders als Lawatsch, der in der Zuschauerrolle war, waren Markus Weigel (46) und Jörg Hofmann (44) als Komparsen gebucht. Ihr Einsatz fand am Bayreuther Landgericht statt. Weigel mimt im Frankentatort einen Richter, Hofmann einen uniformierten Polizisten. Weigel spielt in einer Sequenz mit, die im Schwurgerichtssaal spielt. In einer Robe sitzt er mit am Richtertisch, als sich eine "dramatische Szene" ereignet. Näheres verraten darf er nicht, doch ist es ein offenes Geheimnis, dass sich in dem Fernsehfilm am Landgericht ein Mord abspielen wird.
Ein Serienmörder
In dem neuen Frankentatort geht es um einen Serienmörder, dem das Ermittlerteam um Felix Voss und Paula Ringelhahn auf der Spur ist. Die Hauptdarsteller hat Weigel kennengelernt. Beim Catering seien die Komparsen nah dran gewesen an den Schauspielern, sagt der Untersteinacher. "Die haben mit uns ganz normale Gespräche über anstehende Projekte geführt."
Als Polizist im Gerichtssaal
Eine Erfahrung, die auch Jörg Hofmann gemacht hat, der wie Weigel über eine Castingagentur zum Tatort gekommen war. Der 44-Jährige spielt einen Polizisten, der nach dem Mord zusammen mit Spurensicherern zum Mord in den Gerichtssaal gerufen wird.
Neun Stunden am Dreh
Über neun Stunden war der Kulmbacher am Set. Zehn Minuten dauerte der Dreh "seiner" Szene, "von der im Film wohl drei Sekunden übrig bleiben werden." 90 Prozent der Zeit habe aus Warten bestanden, teilt der 44-Jährige mit, der die Dreharbeiten nichtsdestotrotz als interessantes Erlebnis bezeichnet. "Es war toll, das alles mal mitzubekommen." Ständig in eine Komparsenrolle zu schlüpfen, das wäre allerdings nicht sein Ding."Nach zwölf Stunden habe ich meine Beine vom langen Stehen und Warten doch schon etwas gespürt", berichtet Markus Weigel und führt aus: "Aber das war mir egal. Es war spannend. Nicht nur wegen der Atmosphäre, sondern wegen der Begegnungen mit den Filmfiguren."
Wie Weigel und Hofmann wird auch Norbert Lawatsch im Frühjahr 2018 vor dem Bildschirm sitzen, wenn der Frankentatort ausgestrahlt wird. Dass von den Örtlichkeiten etwas zu erkennen sein wird, glaubt Lawatsch nicht. "Von Thurnau selbst war bei vielen Filmen, die bei uns gedreht wurden, nicht viel zu sehen."