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Feuerwehr: "Da war nichts zu retten"


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Freitag, 31. Juli 2015

Die Feuerwehr war beim Großbrand im Paul-Gerhard-Kindergarten mit 140 Mann im Einsatz. Den Kindergarten konnten die Wehrkräfte nicht retten, ein Übergreifen der Flammen auf Nachbarhäuser aber verhindern.
Das Technische Hilfswerk war am Freitag mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Foto: Alexander Hartmann


"Ich war auf dem Nachhauseweg vom Bierfest und habe die Flammen aus dem Gebäude lodern sehen", sagt der Mann, der in der Nacht zum Freitag den Brand im Paul-Gerhardt-Kindergarten entdeckt hatte. Gegen 1.45 Uhr hat er Alarm geschlagen.

Die Feuerwehr rückte binnen weniger Minuten mit einem Großaufgebot in der Friedrich-Schönauer-Straße an und begann sofort mit der Brandbekämpfung. "Wir mussten verhindern, dass die Flammen auf die dahinter liegenden Reihenhäuser übergreifen", sagte Stadtbrandinspektor Heinrich Poperl, der wie viele der 140 Kräfte am Morgen nach der Brandnacht von einem stundenlangen, kräftezehrenden Einsatz gezeichnet war.

Im Schlaf überrascht

Die Bewohner der Nachbarhäuser wurden gegen zwei Uhr im Schlaf überrascht. "Bei uns wurde Sturm geläutet. Wir wurden von der Feuerwehr dann aufgefordert, sofort das Haus zu verlassen", sagte am Freitagmorgen ein Frau, die wie alle anderen Nachbarn nach gut einer Stunde aufatmen konnte. "Da hatten wir mit Blick auf die Nachbarhäuser die Lage im Griff", so Heinrich Poperl.

Schäden an Reihenhäusern

Ganz schadlos kamen die Nachbarn aber nicht davon. Fenster der Gebäude sind wegen der Hitze geborsten, Rollos geschmolzen. Auch Gartenhäuser wurden beschädigt. Einige Anlieger hatten ihre Autos weggefahren, damit diese durch den Brand nicht beschädigt wurden.

Das Feuer im Paul-Gerhardt-Kindergarten hatten die Einsatzkräfte gegen 4 Uhr unter Kontrolle. Die 140 Wehrkräfte konnten allerdings nicht verhindern, dass das Gebäude bis auf die Grundmauern abbrannte. "Da war nichts mehr zu retten", sagte der Stadtbrandinspektor.

Ein Bild der Verwüstung

Und so zeigte sich in den Morgenstunden ein Bild der Verwüstung. Der Kindergarten lag in Trümmern, zwischen Schutt und Asche waren noch vereinzelt Spielsachen zu sehen, die nicht beschädigt worden sind.

Das THW, das in der Nacht ebenso wie das BRK und der Malteser Hilfsdienst mit vielen Einsatzkräften angerückt war, hat mit schwerem Gerät die Aufräumarbeiten in Angriff genommen, auch um den Wehrmännern die Nachlöscharbeiten zu erleichtern. "Die haben sich schwierig gestaltet, weil das Gebäude sehr verschachtelt und verwinkelt ist", so Poperl.