Fernwasserversorgung Oberfranken geht auf Fragen aus der Bürgerversammlung in Untersteinach ein
Autor: Alexander Müller
Untersteinach, Freitag, 19. Oktober 2018
Die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) hat gegenüber der Gemeinde Untersteinach zu Fragen aus der Bürgerversammlung Stellung genommen.
In einem Schreiben an den Geschäftsleiter der Gemeinde Untersteinach, Martin Betz, das der Bayerischen Rundschau vorliegt, nimmt die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) zu einer Thematik Stellung, die Tobias Eichner in der Bürgerversammlung am 9. Oktober angesprochen hatte. In seinen Fragen ging es um die Belastung von Wasser mit Aluminium.
Eichner hatte bis zum vergangenen Jahr die Internet-Seite "Untersteinach transparent" betrieben und dort immer wieder kritische Fragen zur Gemeindepolitik gestellt. Er trat auch gemeinsam mit der Interessengemeinschaft "Pressecklein darf nicht sterben" gegen einen Anschluss an die FWO ein.
Die FWO schreibt nun aktuell an die Gemeinde: "Aluminium ist ein chemisches Element, welches in der Natur vorkommt. Trink- und Mineralwässer weisen generell im Gegensatz zur Nahrung geringe Gehalte von Aluminium auf. Je nach Vorkommen gibt es bei den verschiedenen Wässern eine Bandbreite an Inhaltsstoffen, so auch von Aluminium. Da es natürlich vorkommt, ist Aluminium auch im Wasser des Brunnens Pressecklein zu messen. Aktuell liegt der Wert dort zwischen 0,02 und 0,19 Mikrogramm pro Liter."
Weiter heißt es: "Der Grenzwert für Aluminium gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) liegt bei 200 Mikrogramm pro Liter oder 0,2 Milligramm pro Liter. Die bei der FWO permanent durchgeführten Untersuchungen bezüglich des Rohwassers aus der Talsperre und des Reinwassers (Trinkwasser) ergeben folgendes Bild: Im Durchschnitt liegt der Wert für das Talsperrenwasser bei 24 Mikrogramm pro Liter, der für Trinkwasser der FWO im Wasserwerk Rieblich bei nur 7 Mikrogramm pro Liter."
Das von Verbandsdirektor Markus Rauh unterzeichnet Schreiben fährt fort: "Möglicherweise wurde das Thema in der Bürgerversammlung in der Absicht angesprochen, die Qualität des Trinkwassers der FWO in ein negatives Licht zu rücken. Jedenfalls könnte man dies daraus ableiten, wenn Herr Eichner seine Aussagen in den Kontext eines Vorfalls in England stellt, wonach dort 1988 nach einem Chemieunfall rund 20 Tonnen (!) Aluminiumsulfat in ein Wasserwerk und anschließend in das Trinkwasser gelangten. Dieser Vergleich ist in keinster Weise angebracht oder akzeptabel. Bedauerlich dabei ist, dass es nicht zum ersten Mal der Fall ist: Bereits im letzten Jahr hat Herr Eichner völlig haltlose Aussagen über die FWO getätigt und verbreitet. Diese musste er vollumfänglich zurücknehmen."
Abschließend heißt es in dem Brief: "Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die FWO im Wasserwerk sogar das natürlich vorkommende Aluminium deutlich reduziert. Auch das Brunnenwasser Pressecklein weist geringe Mengen von Aluminium auf. Da beide Wässer, sowohl das Wasser des Brunnens Pressecklein als auch das Wasser der FWO, die strengen Anforderungen der deutschen Trinkwasserverordnung umfassend erfüllen, sollte sich ein fortwährender Vergleich der Wässer bzw. derer Qualität erübrigen. Gleichwohl gibt es durchaus Unterschiede bei den Inhaltsstoffen bzw. aktuell gemessenen Parametern, etwa bei Arsen (FWO: 0) oder Nitrat (FWO: 4,7 Milligramm pro Liter)."
Tobias Eichner, mit dem Teil der Stellungnahme der FWO, die ihn unmittelbar betrifft, konfrontiert, erklärte dazu der BR gegenüber schriftlich: "(Die Aussagen entbehren) inhaltlich jeglicher Grundlage. Sie (sind) vielmehr dazu geeignet, meinem Ruf schweren Schaden zuzufügen. Augenscheinlich soll durch die unterschwellige Behauptung, ich würde Ressentiments gegen die FWO hegen, versucht werden, meine Glaubwürdigkeit in der Sache zu unterminieren.