Fass Bier als Dankeschön
Autor: Werner Reißaus
Kauerndorf, Mittwoch, 14. Juni 2017
Die Kauerndorfer haben die Wege wieder hergerichtet, die beim Starkregen am 3. Juni ausgespült worden waren.
Der Starkregen am 3. Juni hat auch an den öffentlichen Feld- und Waldwegen in der Gemeinde Ködnitz beträchtliche Schäden angerichtet. So wurden die Wege zum Teil einen halben Meter tief ausgespült. Ein Befahren war nach der "Sintflut" nicht mehr möglich.
Mitglieder der Jagdgenossenschaft und der Feuerwehr sowie die "Kerwa"-Burschen machten jetzt gemeinsame Sache und richteten die Wege her.
Wie aus Eimern ...
Jagdvorsteher Gerhard Wehner, der schon seit über 60 Jahren in Kauerndorf lebt, beschrieb dabei das Unwetter: "An solche Wassermassen kann ich mich nicht erinnern. Es hat drei Stunden ununterbrochen wie aus Eimern geschüttet." Zwischen 50 und 90 Liter seien pro Quadratmeter gemessen worden. Am stärksten betroffen sei der Bergweg in Kauerndorf gewesen, eine Siedlungsstraße, die in die Staatsstraße mündet.
Gerhard Wehner koordinierte den Arbeitseinsatz, um den der einzige Vollerwerbslandwirt in Kauerndorf, Klaus Hanisch, gebeten hatte. "Er ist auf mich zugekommen, weil er nicht mehr fahren konnte."
Gemeinde in der Pflicht
Beim Weg zur Antennenanlage ist laut Jagdvorsteher die Gemeinde Ködnitz in der Pflicht. Dort seien Erdkabel verlegt worden. Der Graben sei derart ausgespült worden, "dass sogar das Kabel freigelegt wurde".
Der erste Arbeitseinsatz ging vor einer Woche über die Bühne. "Mir hat gefallen, dass nicht nur die Jagdgenossen dabei waren, sondern auch die Feuerwehr Kauerndorf und die Ortsburschen, die von selber auf uns zugekommen sind", so Wehner. Als Lohn habe er ein Fass Bier spendiert. "Der Zusammenhalt in unserem Ort macht solche Hilfsaktionen möglich."
15 Tonnen Schotter aufgebracht
Zwei Trupps mit jeweils fünf bis sechs Mann waren im Einsatz. Ihre Arbeit bestand im Wesentlichen darin, den weggespülten Schotter - rund 15 Tonnen - zurück in den Bergweg zu bringen und in die ausgespülten Gräben zu füllen.
Um die Wege wieder in den Zustand wie vor dem Unwetter zu versetzen, sind nach grober Schätzung von Jagdvorsteher Gerhard Wehner mindestens noch 30 Tonnen Schotter notwendig. Die Gemeinde habe signalisiert, das Material zu liefern. Er ist aber überzeugt, dass weitere bauliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um bei einem erneuten Unwetter größere Durchlässe und mehr Rückhalteflächen zu schaffen. "Das kann aber erst dann gemacht werden, wenn klar ist, dass die Gemeinde als Bauträger auftritt. Das können wir nicht machen, denn mit unserer Jagdkasse müssen wir wegen der zunehmenden Wildschäden ans Sparen denken."
Bürgermeister sagt Danke
Bürgermeister Stephan Heckel-Michel, der als Anlieger Augenzeuge des Unwetters war, ist der Dorfgemeinschaft sehr dankbar: "Was die alles auf die Beine gestellt hat, da war ich einfach begeistert. Selbst Frauen und Mädchen halfen an dem Samstag mit." Die Gemeinde werde auch die Logistik für das noch notwendige Schottermaterial übernehmen, versprach er.