Faschingsfreunde Neuenmarkt:Comeback gelungen
Autor: Jürgen Gärtner
Neuenmarkt, Sonntag, 12. Februar 2017
Die Faschingsfreunde Neuenmarkt melden sich nach einem Jahr Pause zurück - und sind besser denn je.
Die Pause hat den Faschingsfreunden sichtlich gut getan. Nach einem Jahr Abstinenz präsentierte sich die Truppe um Obernarr Werner Reißaus am Samstagabend im Gemeindesaal in absoluter Bestform. Die knapp 200 Besucher fühlten sich bestens unterhalten. Einziger Wermutstropfen: Heuer gibt es keine zweite Veranstaltung der Faschingsfreunde. Wer nicht da war, der hatte was verpasst.
Nur ein kleiner Kader
Mit einem kleinen Kader von nur neun Mann gingen die Narren an den Start. Das schweißt zusammen. "Wir schaffen das", habe es von Anfang an in der Truppe geheißen, erzählte Obernarr Reißaus. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Die Sketche wurden gemeinsam ausgearbeitet. "Alle haben witzige Ideen eingebracht." Dass die Harmonie stimmte, das spürten die Besucher auch am Samstagabend. Die Stimmung im Saal war von Beginn an gut, und das übertrug sich auf die Laienschauspieler. "Das hat uns noch einmal richtig gepusht", erzählte Konrad Sauerteig nach der Vorstellung. Sauerteig brillierte natürlich auch in diesem Jahr in seiner Paraderolle als Bürgermeister Siegfried Decker.
Ebenso überzeugend: Siegfried Dörfler als Landrat Klaus Peter Söllner. Der hatte im Neuenmarkter Dampflokomotivmuseum vergangenes Jahr seinen 60. Geburtstag gefeiert - eine Steilvorlage für die Faschingsfreunde. Wie das Original zog sich Dörfler eine Prise Schnupftabak nach der anderen durch die Nase und genoss Gläschen Sekt um Gläschen Sekt. Dass das letztlich für Ausfallerscheinungen sorgte, überraschte nicht und sorgte für viele Lacher - auch beim echten Landrat, der Dörfler für seine Darstellung später den Faschingsorden umhängen sollte.
Neben Bürgermeister und Landrat gab es noch einen bekannten Gast aus dem Landkreis: den echten Starkoch Alexander Herrmann. Der wusste nicht, was ihn erwartete, als er auf die Bühne geholt wurde. Zusammen mit Nicolas Peter sang er "Ein Stern, der seinen Namen trägt". Allerdings muss man schon zugeben: Die Gesangskünste Herrmanns reichen nicht an seine Kochkünste heran.
Ein Mammut-Pensum
Noch kurz zu Nicolas Peter: Ohne ihn geht fast nichts mehr bei den Faschingsfreunden. Egal, ob als Sänger, Sachse oder "Hello"- praktisch überall ist er dabei und leistet an diesem Abend ein Mammut-Pensum. Völlig zu Recht erhält er ebenfalls einen Orden und Riesenbeifall.Natürlich bestimmte wieder jede Menge Lokalkolorit das Programm: die Hochwasserproblematik, die ungeeichten Wasseruhren, die Schnapsbrennerei im "Mohrenhof" - Gesprächsstoff gab es in den vergangenen Monaten genug in der Gemeinde, um von den Faschingsfreunden aufs Korn genommen zu werden.
Und da war noch der neue US-Präsident Donald Trump (Jürgen Peter). Der hatte der Veranstaltung das Motto verpasst: "Make the Fasching great again" - und das ist gelungen. Die Faschingsfreunde sind wieder da. Das Comeback ist perfekt.