Eilmeldung:
Druckartikel: Europa, der ESC und wir

Europa, der ESC und wir


Autor: Stephan Tiroch

Kulmbach, Sonntag, 25. Mai 2014

Bei der Europawahl ist die Wahlbeteiligung noch mal gesunken. Vor allem in Osteuropa hatten viele Wähler keine Lust, ihr Kreuzchen zu machen. Vielleicht könnte die Politik hier vom ESC etwas lernen.
Bei der Europawahl ist die Wahlbeteiligung noch mal gesunken. Vor allem in Osteuropa hatten viele Wähler keinen Lust, ihr Kreuzuchen zu machen.


Jetzt haben wir den Salat: Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl ist noch mal unter die grottenschlechten 43 Prozent von 2009 abgerutscht. Vor allem in Osteuropa hatten die Wähler keine Lust, ihr Kreuzchen zu machen.

Woran es liegt? Nun ja, besonders sexy sind die zwei Spitzenkandidaten ja nicht gewesen. Hier der feinsinnige Jean-Claude Juncker aus Luxemburg von den Konservativen, der so temperamentvoll daherkommt wie eine Schlaftablette. Dort der Sozialdemokrat Martin Schulz, der einmal Bürgermeister in Würselen (bitte, wo?) gewesen ist. Von ihm hätten wir mehr erwartet. Schließlich ist er Bartträger wie Conchita Wurst, der/die (?) den ESC gewonnen hat.

Der Gesangswettbewerb war zwar größtenteils eine Tortour für die Ohren, hat aber als Eurovision Song Contest eben sein früher etwas angestaubtes Erscheinungsbild abgelegt, dass die Leute von Madrid bis Moskau und von Rom bis Reykjavík vor der Glotze hocken. Also: Die Brüsseler Politik muss sich ein moderneres Image zulegen. Wir brauchen einen Election Day, kurz: E-Day. Auch auf die Gefahr hin, dass manche dann nicht mehr wissen, was es bedeutet.