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Dekanat Bad Berneck lädt zum Essen wie zu Luthers Zeiten ein


Autor: Werner Reißaus

Himmelkron, Sonntag, 29. Januar 2017

Essen wie zu Luthers Zeiten: Unter diesem Motto stand ein Abend des Dekanats Bad Berneck in der "Frankenfarm".
Dekan Thomas Guba und Pfarrerin Almut Weisensee hielten beim Luther-Essen als Reformator Martin Luther und dessen Ehefrau Katharina von Bora Tischreden. Fotos: Werner Reißaus


Essen wie zu Luthers Zeiten - mit mittelalterlicher Musik und Tischreden. Unter diesem Motto hatte das Dekanat Bad Berneck am Freitagabend in die "Frankenfarm" eingeladen. 120 Frauen und Männer aus den neun Kirchengemeinden des Dekanats feierten damit in Himmelkron das Reformationsfest.

Wie Dekan Thomas Guba feststellte, wollen die Kirchengemeinden zeigen, dass sie zusammengewachsen sind. Die vier reformatorischen Grundeinsichten sollten mit Leben erfüllt werden: "In unserer Zeit kommt eine fünfte Einsicht dazu, nämlich dass es in Zukunft nur in einer guten ökumenischen Verbundenheit gehen wird, Kirche zu bauen." Das Dekanat Bad hat eine ganze Reihe von Veranstaltungen zum Luther-Jahr geplant, die mit dem Reformationsfest am 31. Oktober ihren Abschluss finden.


Drei-Gänge-Menü

Zeitgenössische Musik, die Dekanatskantorin Evamarie Peter und Katharina Krückel spielten, bildeten den passenden Rahmen für den Abend, an dem die "Frankenfarm" in Anlehnung an Luthers Hochzeitsmahl ein Drei-Gänge-Menü vorbereitet hatte. Es gab Griebenschmalz mit "Lutherbrot", als Vorspeise wurde eine Graupensuppe serviert, als Hauptgang Entenkeule. Die gab es - wie zu Luthers-Zeiten üblich - mit Wirsing-Nussgemüse und Bohnengemüse. Eine süße Eierspeise rundete das Menü ab.


Streitbare Reden

Die Besucher hörten beim Speisen die streitbaren Tischreden von Martin Luther (Dekan Thomas Guba) und dessen Frau Katharina von Bora (Pfarrerin Almut Weisensee, Lanzendorf).
Mit dem bekannten Tischgebet leitete Katharina von Bora auf das gemeinsame Essen ein: "Komm, Herr Jesus, sei unser Gast, und segne, was du uns bescheret hast. Amen."


Geld kann Hunger nicht stillen

Martin Luther machte deutlich, dass Geld den Hunger nicht stillen kann: "Das Geld ist im Gegenteil der Grund für Hunger. Denn wo reiche Leute sind, da ist alles teuer", sagte er und führte an: "Außerdem macht das Geld niemanden fröhlich. Es macht einen betrübt und voller Sorgen." Katharina von Bora erklärte dazu: "Das hört sich schon besser an. Geld kann den Hunger nicht stillen. Gottes Wort ist da schon besser, und ich hoffe, auch unser Essen trägt dazu bei. Mägde, Knechte, tragt das Essen auf!



Das gemeinsame Gebet

Mit einem Gebet wurde das Luther-Essen würdig abgeschlossen. Waltraud Aßmann aus Lanzendorf vom Dekanatsausschusses war Organisatorin und ein Ideengeberin für den besonderen Abend zugleich: "Es hieß, zum Luther-Jahr sollte jede Kirchengemeinde etwas Außergewöhnliches machen. Und da ist mir ein Besuch in Wittenberg im Jahre 2011 eingefallen. Der war für mich ein sagenhaftes Erlebnis."