Es fehlt noch eine halbe Million
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Samstag, 02. März 2013
Der Neubau des 30 Jugendhauses Weihermühle macht Fortschritte. Aber noch ist die Finanzierung nicht restlos gesichert. Im Evangelischen Dekanat hofft man nun auf Spender und Sponsoren.
Für viele ist es nur ein gewaltiges Bauprojekt. Für manche aber ist es eine Herzenssache. Wenn Christian Hanf, Jugendreferent im evangelischen Dekanat Kulmbach, über die Weihermühle spricht, schwingt viel Herzblut mit, ein bisschen Wehmut beim Gedanken an die "alte" und viel Vorfreude beim Blick auf die "neue" Weihermühle.
In der konstituierenden Sitzung des Dekanatssynode am Samstag im Martin-Luther-Haus in Kulmbach erläuterte Hanf das Bauprojekt, das dem Dekanat derzeit bei aller freudigen Erwartung auch Sorgen bereitet: Zwar geht der Neubau zügig voran und noch in diesem Jahr soll in das Jugendhaus, das Generationen von Kulmbachern als Ort der Konfirmandenfreizeit, der Schul-Einkehrtage oder der Ehrenamtlichen-Schulung vertraut ist, wieder Leben einziehen. Aber zur vollständigen Finanzierung des insgesamt knapp 5,9 Millionen Euro teuren Projektes fehlt noch mehr als eine halbe Million.
Dass das Dekanat das gewaltige Projekt überhaupt in Angriff genommen hat, sei, so erläuterte Hanf, der Not geschuldet. Ursprünglich habe man nur eine Renovierung des Jugendhauses ins Auge gefasst, das 30 Jahre nach dem Bau abgewohnt und bezüglich der Ausstattung nicht mehr zeitgemäß gewesen sei. Eine Sanierung, die mit rund 1890 000 Euro veranschlagt gewesen sei, habe man wieder verworfen, nachdem eine Wirtschaftlichkeitsberechnung gezeigt hatte, dass wohl eine gründliche Sanierung vernünftiger sei, so Hanf. Weil aber auch damit aktuelle energetische Anforderungen nicht hätten erfüllt werden können, habe man sich für einen Abriss und einen kompletten Neubau entschieden.
Der Löwenanteil der Kosten ist nach Hanfs Worten bereits gesichert: 450 000 Euro kommen aus Eigenmitteln, 4,64 Millionen Euro aus Zuschüssen etwa vom Bayerischen Jugendring, der Bayerischen Landesstiftung, dem Markt Mainleus, dem Landkreis Kulmbach, der Oberfranken-Stiftung, der evangelischen Landeskirche und der "Glücksspirale". Weitere 200 000 Euro an weiteren Zuschüssen scheinen sicher.
Damit bleibt immer noch eine respektable Unterdeckung von rund 540 000 Euro - von denen 430 000 Euro notfalls über ein Darlehen aufgebracht werden müssen.
Eine großen Belastung, wie Hanf meint - der sich aber dennoch zuversichtlich gibt: "Wir sind schon sehr weit auf unserem Weg. Wir sehen schon die Ziellinie."
Die Synode Die Dekanats-Synode ist das "Parlament" der Kirchengemeinden im evangelischen Dekanat Kulmbach. Die Synodalen vertreten mehr als 32 000 Gemeindemitglieder in 25 Kirchengemeinden, die in 22 Pfarreien organisiert sind.
Haushalt Eine wichtige Aufgabe der Synode ist die Genehmigung des Haushaltes. Der hat aktuell ein Volumen von rund 531 000 Euro.
Bauvorhaben Die Kirchengemeinden sind Auftraggeber für die heimische Bauwirtschaft. Zu den derzeit größten unter rund 40 Bauprojekten zählen neben dem Neubau der Weihermühle der Bau einer Großküche im Rahmen eines Integrationsprojektes (Kosten 3,5 Millionen Euro), die Erweiterung des Kinderheims der Geschwister-Gummi-Stiftung (3,5 Millionen Euro) und der Bau der Kindertagesstätte in Neuenmarkt (1,8 Millionen Euro).
Präsidium Aus den Reihen der ehrenamtlichen Kirchenvorsteher wurden Christina Flauder (Kulmbach-Mangersreuth) und Günther Bär (Untersteinach) in das Präsidium der Synode gewählt.
Dekanatsausschuss Gewählt wurden Jürgen Bredemeyer (Kulmbach-Auferstehungskirche), Brigitte Hebentanz (Presseck), Karl Günter Krauß (Mainleus), Hannelore Lindner (Veitlahm), Jürgen Schmidt (Guttenberg), Richard Ströbel (Kirchleus), Hermann Weiß (Neuenmarkt) Hans Wunderlich (Kulmbach-Burghaig) aus den Reihen der ehrenamtlichen Kirchenvorsteher, ferner die Pfarrer Godila Baumann (Kulmbach-Mangersreuth), Holger Fischer (Kulmbach-Burghaig), Wolfgang Oertel (Untersteinach) und Ekkehard Weiskopf (Schwarzach).