Erich Olbrich: Kulmbach ist sein Hobby
Autor: Stephan Tiroch
Blaich, Sonntag, 02. Sept. 2018
Als Highlander aus dem Frankenwald hat sich der passionierte Heimatkundler in Kulmbach verliebt. Am Montag, 3.September, wird er 60.
Dienstjahre als Stadtrat oder Vereinsvorstand kann er nicht vorweisen. Dennoch hat er - ganz freiwillig - viel für Kulmbach getan. Er kann Menschen bewegen: Sie kommen zu seinen Diavorträgen mit historischen Kulmbacher Ansichten, zu seinen Führungen in die Kulmbacher Unterwelt der alten Braukeller oder zu seinen Spaziergängen im alten Friedhof. Und bei seiner Serie der Entdeckertouren in der Bayerischen Rundschau nimmt er die Menschen mit zu den Besonderheiten der Stadt. Immer unterwegs, die Brille für den nötigen Scharfblick zurechtgerückt - so kennt man den passionierten Heimatkundler Erich Olbrich. Was dabei verwundert: Er ist gar nicht in Kulmbach aufgewachsen, sondern ein Highlander aus dem Frankenwald, der sich in die Stadt verliebt hat. Wir haben mit dem Wahlkulmbacher, der am Montag, 3.September, 60 wird, gesprochen.
Herr Olbrich, es ist doch gar nicht schlecht, wenn man für sein Hobby bezahlt wird, oder?
Richtig, finde ich vollkommen in Ordnung (lacht). Ich fühle mich seit sechs Jahren im Stadtarchiv wie ein Profifußballer, der auch für sein Hobby Geld kriegt.
Der Weg zum Traumberuf war so gar nicht vorgezeichnet?
Nein, das war nicht geplant. Ich wurde gefragt, ob ich ins Stadtarchiv wechseln will. Zuvor war ich 28 Jahre beim Bauhof beschäftigt. Schon damals habe ich gemerkt, dass viele Leute alte Bilder wegwerfen, und habe angefangen, diese Zeitdokumente zu sammeln. Das mache ich schon seit 20 Jahren. Inzwischen bin ich bekannt und tue mich leichter, wenn ich Bildbestände retten will.
Wie würden Sie Ihre Lieblingsbeschäftigung bezeichnen?
Ich liebe meine Heimat und versuche etwas zu tun, damit Einheimische und Gäste die Stadt schätzen lernen. Als Mitarbeiter im Stadtarchiv bin ich Autodidakt wie einer meiner Vorgänger, der legendäre Richard Lenker. Was mich besonders begeistert: Sachen nachzuforschen und rauszufieseln, was sonst keiner findet.