Entlaubt ist, was gefällt
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Donnerstag, 07. Februar 2013
Bei der Energiewende sind wir alle auf dem Holzweg. Sonne und Wind? Lächerlich. Wenn wir im Strom schwimmen wollen, führt der Weg ins Paradies über das - genau: Laub.
Sonne ist nur noch nötig zwecks Photosynthese, Windkraft nur noch als natürliche Puste, um die Blätter von den Bäumen zu fegen. Die Blätter sind das Erz, aus dem die Energie von morgen geschmiedet wird.
Jedenfalls in Ibbenbüren.
Die Stadtoberen dort hatten offenbar viel Laub und keine Idee, wohin mit dem Zeug. Jetzt haben sie aus purer Not die Massen getrocknet und zu Briketts gepresst. Und ausgerechnet: Das reicht, um Hunderte Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.
Wenn's so einfach ist, dann ran an die Setzlinge. Ahorn, Eiche, Buche, Esche - wir müssen Laubbäume pflanzen. Und sie genetisch dazu bringen, mehr als einmal im Jahr die Blätter rieseln zu lassen. Geht nicht? Pappel-lapapp! Wer es schafft, kartoffelfreie Pommes zu erfinden, der bringt auch Laubträger dazu, sich häufiger zu schütteln.
Erntedank wird zweimal gefeiert, weil es auch zweimal Herbst wird.