Endlich: Mainleuser Jugend bekommt eigenen Treff
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Sonntag, 27. Februar 2022
Vom Wunsch zur Wirklichkeit: Im Hornschuch-Ensemble können sich bald junge Mainleuser ganz entspannt treffen.
Für Sahin Wißlicen und Natalja Potemin ist es eine Selbstverständlichkeit, im neuen Mainleuser Jugendtreff mit anzupacken. Denn schon lange haben sie sich einen Platz gewünscht, an dem sich junge Leute treffen können. Wo es warm und trocken ist, wo sie ein Dach über dem Kopf haben, wie der 19-jährige Sahin erklärt. Und den haben sie im sanierten Hornschuch-Ensemble von der Gemeinde zur Verfügung gestellt bekommen.
Obwohl sich der Raum im Keller befindet, ist es hell und freundlich. Das liegt zum einen an den großen Fenstern. Zum anderen an den hellen Wänden und Fliesen. Den beiden jungen Leuten gefällt's. 2018 haben sie in einer Jugendwerkstatt in Mainleus den Wunsch nach einem Treffpunkt geäußert. Dass sie jetzt schon einziehen können, freut Sahin außerordentlich. "Es ist cool, dass das so schnell ging. Ich habe gedacht, ich bin 25, bis das kommt", sagt er.
Aus der Jugendwerkstatt hervorgegangen ist die Jugendgruppe JuMa336. Das steht für Jugend Mainleus, die 336 sind die letzten Ziffern der Mainleuser Postleitzahl. Der harte Kern der Gruppe besteht aus zehn Personen, zu denen Sahin und Natalja zählen.
Nachdem die jungen Leute ein Mitspracherecht bei der Ausgestaltung der Räume hatten, trafen sie sich - während der Pandemie meist virtuell -, um ihre Wunschliste zusammenzustellen. Dabei standen sie stets in Kontakt mit der Gemeinde. Mit der Zeit habe sich herausgestellt, welche Wünsche erfüllt werden können und welche nicht. "Wir hatten zum Schluss eine Liste, die realistisch war."
Darauf stand zum Beispiel ein Fernseher, der inzwischen schon in dem Raum hängt. Eine Playstation soll noch dazukommen. Darauf mal ein Fifa-Turnier zu veranstalten, ist nur eine Idee, die den Jugendlichen im Kopf herumspukt. Eine Bühne war ebenfalls ein Wunsch - von dem sie sich verabschieden mussten. Dafür waren die Räumlichkeiten nicht geeignet.
Mit Natalja hat Sahin jemand an seiner Seite, der sich auch um den Jugendraum kümmert und sich engagiert. "Die Jugendlichen kommen auf uns zu", erklärt der 19-Jährige, der hofft, dass sich der Mainleuser Nachwuchs in den Räumen auch wohlfühlt und sie nutzen wird. "Es soll ein Treffpunkt sein und ein kleiner Zufluchtsort."
Dass sich die jungen Leute dort wohlfühlen werden, davon ist auszugehen. Sie haben sich schon eine gemütliche Sitzecke aus Paletten selbst gebaut. "Das war uns wichtig, hier selbst was zu machen." Denn das trage zur Identifikation bei, zum Wir-Gefühl. "Da geht man mit den Sachen gleich ganz anders um." Eine kleine Küchenzeile ist auch schon vorhanden.