Endlich her mit der Quote
Autor: Adrian Grodel
Kulmbach, Freitag, 24. November 2017
Das Kulmbacher Abschiebedrama um die 13-jährigen Ofeliya aus Aserbaidschan zeigt wieder einmal, wie nötig Deutschland eine geregelte Zuwanderung braucht.
So bitter das ist: Recht und Humanität befinden sich nicht immer im Einklang - so wie im Fall der Abschiebung der 13-jährigen Ofeliya und ihrer Mutter in einer Nacht-und Nebelaktion. Nach den Buchstaben des Gesetzes haben die Behörden korrekt gehandelt. Eine so gut integrierte Familie, noch dazu auf diese Art und Weise nachts auseinanderzureißen, ist trotzdem unmenschlich.
Musterbeispiel Kanada
Dass es immer wieder zu solchen hochemotionalen Schicksalen in Deutschland kommt, ist der Tatsache geschuldet, dass es nach wie vor keine gesteuerte Zuwanderung gibt. Die Union weigert sich beharrlich, die Bundesrepublik endlich als Einwanderungsland anzuerkennen - mit Blick auf die AfD jetzt vermutlich noch mehr. Und das, obwohl die Realität seit Jahrzehnten anders aussieht. Hätten wir eine Zuwanderungsregelung wie beispielsweise Kanada, die USA oder Schweden, hätte es den Fall Ofeliya nicht gegeben. Gut integrierte Flüchtlinge fielen dann nämlich aus dem regulären Asylverfahren und hätten die Chance, über eine Zuwanderungsquote hier bleiben zu dürfen. Kanada etwa sucht sich heraus, welcher Einwanderungswillige dem Land konkret nützt - und nur der darf über eine jährlich neu festgelegte Aufnahmequote einreisen. Das Charmante dabei: Das Grundrecht auf Asyl bleibt völlig unangetastet. Jeder, der politisch verfolgt und anerkannt wird, bekommt ein Bleiberecht.