Emotionaler Abschied bei Kulmbacher Schützengilde
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Sonntag, 25. Januar 2015
Karl Heidl zieht sich nach 33 Jahren zurück und wird zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Mit dem Abschied von Schützenmeister Karl Heidl geht in der Schützengilde Kulmbach eine Ära zu Ende. Er war und ist Schütze mit Leib und Seele, ein Aushängeschild des Vereins. "Aber nach 33 Jahren ist es an der Zeit, das Amt in jüngere Hände zu legen", sagte er, fügte aber gleich hinzu: "Los seid Ihr mich damit nicht." Eine "Drohung", die die Gildeschützen mit Applaus quittierten.
Los ging's im Post-Keller
Heidl ist durch seine berufliche Tätigkeit bei der Post zu den Sportschützen gekommen. Denn in den Anfängen seiner Schützenkarriere war die Schießanlage noch im Keller bei der Post in der Heinrich-von-Stephan-Straße untergebracht. Von Anfang hatte er Freude an seinem Sport und blieb dabei.
In seiner Zeit bei der Gilde hat Heidl alle Ehrungen erreicht, die man erreichen kann: Er war dreimal Schützenkönig, wurde Schützenkaiser, und aktuell trägt er wieder die Königskette.
Die Königlich Privilegierte Schützengilde hatte für ihn bei der Hauptversammlung ein besonderes Geschenk. 1. Schützenmeister Hans-Peter Gäbelein ernannte Heidl zum Ehrenschützenmeister und seine Frau Ulrike zum Ehrenmitglied. Ein sehr emotionaler Moment.
"Unser Karl war in allen Bereichen der Schützengilde tätig. Mit seiner Frau an der Seite organisierte er viele Veranstaltungen", sagte Gäblein, der sich freute, dass der Generationswechsel eingeleitet worden ist, und der nach 36 Jahren in der Verantwortung mittelfristig ebenfalls seinen Rückzug ankündigte. Ihm stehen künftig 2. Schützenmeister Christian Sembach, 3. Schützenmeister Samuel Schneider und 4. Schützenmeister Mario Reinhardt zur Seite. In den Ausschuss gewählt wurden Helene Gäbelein, Petra Gäbelein, Patric Waldmann, Dennis Konrad und Jörg Hanel.
Gäbelein zufolge konnte man vergangenes Jahr die Mitgliederzahl um 19 auf 182 steigern. "Die Austrittswelle hat die Schützen nicht so kalt erwischt, jedoch machen uns die schwachen nachkommenden Jahrgänge zu schaffen", sagte er. Eine abnehmende Tendenz sei beim Hauptschießen zu verzeichnen: 169 Schützen hätten sich beteiligt, im Vorjahr waren es noch 180. "Aber wir halten weiter ein Hauptschießen, was andere Vereine schon nicht mehr tun."
"Der Berg rutscht"
Probleme habe es durch die Sanierung der Karl-Jung-Straße gegeben: Das Schützenhaus habe Risse bekommen. "Der Berg rutscht offensichtlich", sagte er. "Doch die Beseitigung der Schäden wird durch die Versicherung der Stadt übernommen."
Bürgermeister Stefan Schaffranek bezeichnete die Schützengilde als "Aushängeschild für die Stadt". Gemeinsam mit dem 1. Schützenmeister nahm er die Ehrungen vor - Ehrennadel BSSB und DSB für 25 Jahre Treue: Theo Reuschel und Jörg Hanel. - Bezirksnadel in Gold: Ulrike Heidl, Roswitha Orendt und Thomas Knoll. - 50 Jahre: Heide und Dieter Lindner. - 40 Jahre: Helene Gäbelein. - Vereinsnadel mit Ährenkranz: Oliver Zöbisch. - Gaunadel in Grün: Jörg Hanel. - Ehrenmitglied Ulrike Heidl. - Ehrenschützenmeister: Karl Heidl.