Eine Rolex-Uhr für den besten Brauer
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Freitag, 26. Juli 2013
Christian Deuerling strahlt vor Glück. Zur Belohnung für seinen 1,0-Abschluss und sein soziales Verhalten an der Hans-Wilsdorf-Schule wurde er jetzt mit dem Rolex-Preis ausgezeichnet.
Eine Rolex als Belohnung für ein gutes Zeugnis bekommt nicht jeder. Der 21 Jahre alte Christian Deuerling aber schon. "Das ist eine tolle Sache. Ich freue mich sehr. Ich werde die Uhr zu Hause aufbewahren und vielleicht bei besonderen Gelegenheiten tragen", sagt Christian Deuerling.
Ein Unikat
Den Preis bekam er, weil er nicht nur einen Notendurchschnitt von 1,0 erzielt hat, sondern weil auch sein soziales Verhalten einfach vorbildlich und von besonderem Engagement geprägt war, erklärte Joachim Mernyak von Rolex Deutschland. Bei der Abschlussfeier an der Hans-Wilsdorf-Schule Kulmbach überreichte Mernyak dem 21-Jährigen eine Rolex Datejust in Edelstahl. Das Besondere an der Uhr: Sie ist graviert.
Der Name des Rolex-Preisträgers und das Jahr sind eingearbeitet - und damit wird die Uhr zum Unikat von unschätzbarem Wert.
In diesem Jahr wurde der Rolex-Preis an der Hans-Wilsdorf-Schule in Kulmbach zum 30. Mal vergeben. Das soll die Verbindung zur Geburtsstadt des Rolex-Gründers Hans Wilsdorf betonen, sagte Mernyak.
Preisträger Christian Deuerling kam eigentlich durch seinen Vater zum heutigen Beruf. "Mein Vater ist auch schon in der Brauerei. Und als dann die Berufswahl anstand, habe ich mich auch für diesen Beruf entschieden", erzählt Deuerling.
Inzwischen hat er eine regelrechte Leidenschaft entwickelt. "Brauer und Mälzer sind sehr vielseitige Berufe. Man muss sich viel mit Tradition beschäftigen, aber auch mit Technik. Und Bier ist eines der schmackhaftesten und reinsten Lebensmittel, das es gibt", schwärmt Deuerling.
Nach Lust und Laune
Er selbst hat kein Lieblingsbier, sondern macht Unterscheide, je nach Lust und Laune. "Ich trinke im Winter gerne mal einen Bock, im Sommer eher ein Weizen", erklärt Deuerling. Auch an der Schule hat er schon für Furore gesorgt. Denn als Projektbier braute er ein kalt gehopftes Bier ein.
Natürlich wird Christian Deuerling vom Lehrbetrieb übernommen und möchte auch in der Kulmbacher Brauerei weiterarbeiten.
Insgesamt verabschiedeten Schulleiter Joachim Meier und dessen Stellvertreter Werner Feulner 348 Schüler. Die stärkste Gruppe waren die Berufskraftfahrer mit 79 Absolventen, gefolgt von 41 Fachkräften für Lebensmitteltechnik. Außerdem wurden 22 Maurer, 21 Einzelhandelskaufleute, 20 Verkäuferinnen, 20 Brauer und Mälzer sowie 17 Industriekaufleute, 15 Schreiner, 14 Bauzeichner und 14 technische Zeichner, 14 Fleischerfachverkäuferinnen, 13 Floristen, zwölf Beton- und Stahlbetonbauer, zwölf Bürokaufleute und elf Fleischer verabschiedet. Weitere 32 Schüler sind ausgebildete Gehilfen.
Stolzer Schulleiter
Besonders stolz zeigte sich Schulleiter Joachim Meier darauf, dass 90 Absolventen einen mittleren Schulabschluss erreicht haben. Und ein weiteres Drittel der Schüler hat bereits Mittlere Reife oder Fachhochschul-/Hochschulreife. "Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, sollte jeder Hauptschüler, der 9+2 besuchen möchte, ernsthaft überlegen, ob er nicht stattdessen eine Lehre im dualen System absolviert, wo er nach zwei bis dreieinhalb Jahren einen Beruf erlernt und gleichzeitig die Chance hat, die mittlere Reife zu erhalten", so Meier.
Das Bläserquintett "QuintEssenz" umrahmte die Abschlussfeier an der Hans-Wilsdorf-Schule musikalisch.
Die weiteren Geehrten
Staatspreis der Regierung von Oberfranken Landrat Klaus Peter Söllner und stellvertretender Schulleiter Werner Feulner zeichneten Daniel Hertlein (technischer Zeichner Heizung) aus Mainleus (Lehrbetrieb AGO AG Kulmbach), Markus Montag (Tischler) aus Wilhelmsthal (Lehrbetrieb Schreinerei Kotschenreuther in Steinwiesen) und Tim Taschner (Fachkraft für Lebensmitteltechnik) aus Hollfeld (Lehrbetrieb Ireks GmbH) aus. Sie haben ebenfalls einen Notendurchschnitt von 1,0 erreicht.
Preis des Landkreises Mit dem Preis des Landkreises - ebenfalls für den Notendurchschnitt 1,0 - wurden Tobias Fabis (Industriekaufmann) aus Kulmbach (Lehrbetrieb Kulmbacher Brauerei), Cindy Hochmuth (Verkäuferin) aus Ködnitz (Lehrbetrieb Lidl Vertriebs GmbH & Co KG), Katja Horlebein (Fachkraft für Lebensmitteltechnik) aus Altenbuch (Lehrbetrieb Medin aus Faulbach), Yannick Hübner (Technischer Zeichner Heizung) aus Bayreuth (Lehrbetrieb Hopf Heizungsbau in Bayreuth), Alexander Schorr (Brauer und Mäzler) aus Rödental (Lehrbetrieb Brauereigasthof Grosch in Rödental) sowie Verena Stenzel (Bürokauffrau) aus Ködnitz (Lehrbetrieb Landratsamt Kulmbach) ausgezeichnet.
Klassenbeste Bestleistungen erbrachten Lukas Albrecht, Tobias Ballhaus, Tanja Gebelein, Stephanie Gramsch, Karin Heinlein, Isabell Holhut, Rolf Kleylein-Feuerstein, Christoph Meyer, Daniel Parzen, Vanessa Schardt, Janine Schulz, Claudia Voves und Christian Walder.
Beste Teilnehmer an der Zertifikatsprüfung Englisch
Martin Bucka und Franziska Burger.