Eine Liaison mit Lugo
Autor: Sonja Adam
Kulmbach, Mittwoch, 22. Januar 2020
Das Berufliche Schulzentrum hat eine Zusammenarbeit mit einer Schule aus der italienischen Partnerstadt besiegelt.
Vor dem beruflichen Schulzentrum in Kulmbach weht in diesen Tagen die italienische Trikolore in Grün-Weiß-Rot. Vier Tage lang weilt eine Abordnung aus Lugo in Kulmbach. Denn jetzt soll die Freundschaft, die sich schon seit einem Jahr anbahnt, besiegelt werden.
Der Leiter des beruflichen Schulzentrums, Alexander Battistella, und die Leiterin des "Polo Tecnico Professionale di Lugo" sowie der Hotelfachschule "Riolo Terme", Milla Lacchini, schreiben in schwungvollen Lettern ihre Namen unter die Partnerschaftsvereinbarung. Die erweiterte Schulleitung, Lehrer beider Schulzentren und natürlich die Präsidentin des Partnerschaftskomitees aus Lugo, Alessandra Montanara, sind dabei zugegen.
"Es ist wichtig, den europäischen Gedanken zu leben. Wir wollen zusammenarbeiten und den Austausch pflegen", sagte die italienische Schulleiterin. Milla Lacchini möchte die Schüler dazu anregen, wieder verstärkt Deutsch zu lernen.
Das "Polo Tecnico Professionale di Lugo" und die Hotelfachschule "Riolo Terme" sind beruflich orientierte Schulen, die aus Realschule und Hauptschule bestehen. Mit 1560 Schüler ist die italienische Schule kleiner als das berufliche Schulzentrum in Kulmbach, das derzeit rund 2300 Schüler hat. Die Ausbildungsrichtungen der beiden Schulen ergänzen sich. "Wir streben eine Partnerschaft auf Augenhöhe an. Kulmbach und Lugo passen gut zusammen", betonte Alexander Battistella.
Bei der Besiegelung der Partnerschaftsurkunde bekam die italienische Abordnung einen Einblick in die Vielfalt des beruflichen Schulzentrums. Vor allem über die Ausstattung der Kfz-Abteilung mit den neuesten deutschen Automobilen und High-Tech im Nutzfahrzeugbereich staunten die Italiener. "Un sogno" - ein Traum, sagte die Schulleiterin, als sie den nagelneuen BMW i3, die neuen Mercedes-Modelle und all die anderen Fahrzeuge der Luxusklasse in den Werkstätten erblickte. Die Ausbildung in Italien ist anders gegliedert, machten die Gäste aus Italien klar. Dort müssen sich die Schüler schon frühzeitig zwischen einer schulischen oder praktischen Ausbildung entscheiden. Anders als in Deutschland, wo durch das duale Ausbildungssystem Schule und Betriebe eng miteinander verzahnt sind. Auch an der Fachoberschule und der beruflichen Oberschule sowie an der Fachschule für Lebensmitteltechnik schauten sich die italienischen Vertreter um.
Der Austausch zwischen dem beruflichen Schulzentrum in Kulmbach und der Partnerschule in Lugo wird durch Fördermittel aus dem Erasmus-Programm finanziell unterstützt. Schüler und Lehrer sollen einen lebendigen Austausch pflegen. Schon in wenigen Wochen werden fünf Kulmbacher Schüler samt Lehrer nach Lugo reisen, um dort Land und Leute zu erleben und einen Einblick in die italienische Kultur und vor allem ins Arbeits- und Ausbildungsleben zu bekommen. "Besonders schön ist, dass die Emiglia Romagna auch ein Lebensmittelstandort ist", freute sich der Leiter des beruflichen Schulzentrums Alexander Battistella.
Der Austausch mit Italien ist für das berufliche Schulzentrum ein weiterer Mosaikstein, Internationalität zu pflegen. Bislang gibt es Kontakte in die Türkei, nach Frankreich und nach Irland. Italien komplettiert nun das Kleeblatt.