Druckartikel: Ein sehr ordentlicher erster Auftritt der Nachwuchs-Musiker in Stadtsteinach

Ein sehr ordentlicher erster Auftritt der Nachwuchs-Musiker in Stadtsteinach


Autor: Klaus Klaschka

Stadtsteinach, Montag, 20. Juni 2016

Beim Projekt "Musik ohne Schranken" konnten Kinder ein Instrument ihrer Wahl lernen - und am Wochenende ihr Können beweisen.
Bereits im Trio spielen ist eine Gemeinschaftsleistung. Fotos: Klaus Klaschka


Maria hat sich also für die Klarinette entschieden. Vor einem guten Jahr war sie bei einer Veranstaltung des Musikvereins Stadtsteinach dabei, bei der sich interessierte Kinder aus der Stadtsteinacher Schule die Instrumente anschauen und sie auch ausprobieren konnten, die man im Musikverein lernen kann. Damals musste Maria erst noch mit der Oma reden. Dass sie aber unbedingt ein Instrument lernen will, das war ihr schon damals klar.
Am Sonntagnachmittag hatte sie nun ihren ersten Auftritt beim Vorspiel des Bläsernachwuchses im Vereinsheim in Unterzaubach - und das gleich mit zwei Solostücken. Im Rahmen des Projekts "Musik ohne Schranken", eine Kooperation von Musikverein Stadtsteinach, der städtischen Musikschule Kulmbach und der Grundschule Stadtsteinach können Kinder ein Instrument ihrer Wahl lernen.

Gefördert wird "Musik ohne Schranken" durch das Programm "Künste öffnen Welten" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung - seit drei Jahren. Ziel ist es, eine aktive Nachwuchsausbildung durch die Kombination von Bläserklasse und Einzel- beziehungsweise Gruppenausbildung im Rahmen des Musikunterrichts in der Grundschule Stadtsteinach zu betreiben. Dazu auch noch, am Einzelunterricht entweder durch einen Ausbilder des Musikvereins Stadtsteinach oder durch die Lehrkräfte der städtischen Musikschule teilzunehmen.


Tempo etwas langsamer

Am Samstagnachmittag hatten die Kinder aus der aktuellen Bläserklasse ihren ersten Auftritt. Drei Stücke hatten sie unter der Leitung von Daniela Ott einstudiert. Dass das Tempo der Orchesteranfänger etwas langsamer als bei den "Großen" sein muss, hat einen einfachen Grund: die Finger sind für die normal großen Instrumente halt noch etwas kurz. Und um zum Beispiel von einer Klappe auf der Klarinette zur anderen zu kommen ist der Weg dann noch relativ weit - und der braucht halt dann etwas mehr Zeit.
Viel Arbeit und lange Wege hat auch noch der kleine Schlagzeuger auf seiner Rhythmusmaschine. Vielleicht ist das genau so, wenn ein Pkw-Fahrer plötzlich in einen 30-Tonner gesetzt wird. Trotzdem: Nach solch einer kurzen Übungszeit klingt das Nachwuchsorchester schon sehr ordentlich. Und das Tempo kommt mit der Zeit auch ganz von selbst. Und was die Tonsicherheit betrifft: Im Zweifelsfall kann man sich an die großen Bläser und Bläserinnen anhängen, die aus dem regulären Orchester regelmäßig bei den Problen mit dabei sind. Orchester ist immer eine Gemeinschaftsarbeit.
Und selbst im Trio spielen ist schon Gemeinschaftsarbeit. Wenn man solo spielt, kann man einfach so anfangen. Zu dritt funktioniert das nicht unbedingt. Das Nachwuchstrio bekam beim Vorspiel gleich eine weitere Lektion: Am besten man zählt zwei Takte voraus und fängt auf den dritten Takt dann zusammen an: 1,2,3 - 1,2,3 - und los. Aufs zweite Mal hat es dann auch geklappt.
Klaus Zahner, Vorsitzender des Musikvereins, begrüßte Bürgermeister Roland Wolfrum, und beglückwünschte die Eltern, die ihre Kinder ein Instrument lernen lassen. Und erwähnte eben das Projekt, in dem Instrumentalunterricht angeboten wird. Er wies auch gleich für spätere Zeiten darauf hin, dass die Kinder nach ihren ersten Anfängen dann in die Musikschule in Kulmbach eintreten können und "hoffentlich später zum Musikverein als Aktive zurückkehren werden". Das Original Fränkische Blasorchester Stadtsteinach sei eine junge Truppe mit einem Durchschnittsalter um die 23, machte er dem Nachwuchs das weiter Musizieren schmackhaft.