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Ein Himmelkroner hat 130 Saunen getestet


Autor: Alexander Hartmann

Himmelkron, Dienstag, 25. Februar 2020

Der Himmelkroner Andreas Bär hat 130 Saunen im Freistaat besucht und einen Saunaführer veröffentlicht. Im Interview verrät er, wo sich die schönsten befinden und wie Oberfranken im Vergleich abschneidet.
Der Himmelkroner Andras Bär hat 130 Saunen in Bayern getestet und einen Saunaführer herausgegeben.  Symbolbild: Archiv/Matthias Einwag


Es hört sich unglaublich an: Der Himmelkroner Andreas Bär hat in nur neun Monaten sage und schreibe 130 Saunen in ganz Bayern getestet. Wie er sie bewertet, das erfährt man in seinem Saunaführer "Vom Schwitzen und Schwatzen - Saunen und Aufgüsse in Bayern". Wie der 44-Jährige, der im Kulmbacher Landratsamt arbeitet und nebenberuflich als Journalist tätig ist, auf die verrückte Idee gekommen ist und wo sich die beste Sauna befindet, darüber spricht er im Interview. Herr Bär, was hat Sie dazu bewogen, diesen Sauna-Marathon durch Bayern zu starten? Das Saunagehen wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Ich bin schon als Kind mit meinem Vater in die Sauna gegangen. Als Erwachsener habe ich die Besuche wegen gesundheitlicher Probleme dann forciert - ich hatte mal mit Rücken und Kreislauf Probleme. Es hat sich zu einem Hobby mit Suchtpotenzial entwickelt. Auf die Idee, das Buch zu schreiben, bin ich gekommen, weil ich für mich mal einen Saunaführer gesucht und gemerkt habe, dass es so etwas überhaupt noch nicht gibt. 130 Saunen in rund 270 Tagen - da bleibt für andere Dinge nicht mehr viel Zeit. Wie schafft man das als Ehemann und Berufstätiger? Wer wie ich so ein Hobby betreibt, sollte eine Ehefrau haben, die nachsichtig ist. Meine Frau ist übrigens überhaupt keine Saunagängerin. Ich ernte von ihr dann schon mal ein Kopfschütteln und den Spruch: "Du hast an Klatscher!" Ich kann darüber aber lachen, denn dass ich den habe, das weiß ich ja selbst.

Zeitliche Planung war bei dem Sauna-Marathon natürlich vonnöten. Ich habe Kurzurlaube gemacht, die Saunabesuche oft auch mit meiner Tätigkeit als Sportjournalist verbunden. Wenn ich etwa mit den Bayreuther Fußballern oder auch Basketballern auf Reise bin, nutze ich die Chance, in der Region rund um den jeweiligen Spielort Saunen zu besuchen. Es kommt schon vor, dass ich vier an einem Tag aufsuche. Wie viele Aufgüsse muten Sie Ihrem Körper da zu? Das sind schon mal bis zu 15 im Laufe eines Tages. Wenn ich mich gesundheitlich gut fühle, sind es mehr, bin ich nicht so fit, lass ich denen einen oder anderen Aufguss weg. Was ist das Besondere am Saunieren? Da gibt es keine pauschale Antwort. Der eine genießt die Weite in großen Saunalandschaften und meidet Aufgüsse, der andere bekommt von Aufgüssen nicht genug. Für mich ist ein knackiger, heißer Aufguss das Schönste. Die Geschmäcker sind verschieden. Deshalb habe ich in meinem Buch auch keine Wertung nach gut oder schlecht abgegeben, sondern aufgelistet, was man in welcher Sauna findet. Eine Frage, die Ihnen sicherlich schon oft gestellt wurde: Wo befindet sich die beste Sauna in Bayern? Auch da möchte ich mich nicht festlegen, wobei man schon sagen muss, dass das Voralpenland einen Saunagenuss bietet. Es ist ein tolles Erlebnis, wenn man beispielsweise in der Königlichen Kristalltherme in Schwangau beim Aufguss in der Panoramasauna auf Schloss Neuschwanstein schaut. Auch bei uns in der Region gibt es viele Thermen, die mit Saunen Besucher locken: die Obermain-Therme in Bad Staffelstein, die Therme Obernsees oder auch die Lohengrin-Therme in Bayreuth. Wo schwitzt es sich am besten? Eines vorneweg: Die oberfränkischen Saunen müssen sich nicht verstecken, zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis bei uns top ist. Obernsees, Bad Staffelstein und Bad Steben zeichnen sich durch ihre großzügigen Thermenlandschaften aus, die Bayreuther Lohengrin-Therme, das Aquaria in Coburg oder auch das Bambados in Bamberg sind heimelig und haben so auch ihren ganz besonderen Reiz. Haben Sie noch einen Tipp für unsere Leser, was man in der Sauna machen und was man unbedingt meiden sollte? Mein Tipp: Alle, die sagen, ein Aufguss ist für sie nichts, sollten unter Anleitung eines Sauna- oder Bademeisters mal einen Aufguss machen. Die meisten Skeptiker werden danach davon überzeugt sein, dass es doch etwas Tolles ist. Meiden würde ich Saunen vor allem am Wochenende tagsüber, weil sie da meist überfüllt sind. Aber das ist meine Ansicht. Für diejenigen, die Kontakt suchen, ist das dann natürlich eine lohnenswerte Zeit. Sie haben sich das Ziel gesetzt, auch über die Grenzen Bayerns hinaus zu schauen. Welche Saunen nehmen Sie noch unter die Lupe? Ich habe mich auf den Weg gemacht, die Saunalandschaften in Thüringen und Sachsen zu erkunden, wobei ich in diesen Bundesländern schon viele besucht habe. Ich will auch hier einen Saunaführer herausgeben, lasse mir dafür aber Zeit. Hat Sie schon mal jemand gefragt, warum Sie "nur" einen Saunaführer und nicht gleich einen Thermenführer veröffentlicht haben? Ja, das haben mich tatsächlich schon einige gefragt. Ich mache das schon allein aus einem Grund nicht: Weil ich ein miserabler Schwimmer bin und so gut wie nie ins Bad gehe. Der Saunaführer "Vom Schwitzen und Schwatzen" ist für 14,90 Euro über den Buchhandel sowie unter www.bod.de erhältlich.