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Ein Fragenkatalog für den Kultusminister


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Mittwoch, 20. Februar 2013

Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle ist am 8. März zu Gast am Caspar-Vischer-Gymnasium. Dort findet die dreitägige Mitgliederversammlung der Landes-Eltern-Vereinigung statt. Der CSU-Politiker wird in Kulmbach auch viel Kritik zu hören bekommen.
Kultusminister Ludwig Spaenle wird sich in Kulmbach auch vielen kritischen Fragen stellen müssen. Davon sind der Vorsitzende des Elternbeirats, Arnd Sesselmann (rechts), und Reiner Förschler überzeugt, der im Vorstand der Landes-Eltern-Vereinigung ist. Foto: Alexander Hartmann


Am G8 darf nicht mehr gerüttelt werden. Das sagen die Elternvertreter an den Gymnasien. Auch wenn es noch viele Stellschrauben gebe, die zu justieren seien. "Es wurde leider viel zu schnell eingeführt und leidet auch immer noch an vielen Kinderkrankheiten, eine Rückkehr zum G9 wollen wir aber nicht", sagt Arnd Sesselmann, der Vorsitzender des Elternbeirats am Caspar-Vischer-Gymnasium ist - und der am 8. März dem Politiker auf den Zahn fühlen darf, der die Schulpolitik im Freistaat maßgeblich bestimmt.

Die Namensgebung
Sesselmann wird mit einem Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks einen Diskussionsabend moderieren, bei dem Kultusminister Ludwig Spaenle nicht nur Hauptredner ist, sondern sich auch Fragen stellt. Das sei ungewöhnlich, sagt Reiner Förschler aus Gundersreuth. Förschler ist Vorstandsmitglied in der Landes-Eltern-Vereinigung für Gymnasien in Bayern, die vom 8.

bis 10. März ihre 63. Mitgliederversammlung in Kulmbach abhält. Und er weiß, dass Spaenle normalerweise an keiner Podiumsdiskussionen teilnimmt. "Deshalb mussten wir den Namen Diskussionsabend wählen", betont Förschler, der die Veranstaltung mit Arnd Sesselmann vorbereitet.

"Er wird zu kämpfen haben"
Spaenle werde sich bei der öffentlichen Veranstaltung kritischen Fragen stellen müssen. Das sind sich beide sicher. "Er wird zu kämpfen haben", glaubt Förschler, demzufolge auch im Bildungsland Bayern noch Vieles im Argen liegt.

Arnd Sesselmann (Elternbeirat Caspar-Vischer-Gymnasium) will Ludwig Spaenle auf den Zahn fühlen by Infranken.de

Die Lehrerausstattung lasse zu wünschen übrig, ebenso die Raumaussstattung, die sich an einem Konzept aus dem Jahre 1979 orientiere. So solle das Ganztagsangebot ausgebaut werden, für das dann aber auch deutlich mehr Räume benötigt würde, sagt Schulleiter Klaus Gagel, der weiß, dass im Freistaat für viel Wünschenswertes kein Geld da ist.

Viele Baustellen
Beim Abend mit Ludwig Spaenle wird es sicherlich um die Finanzen gehen, aber auch um das Zentralabitur oder auch die Forderung nach dem Abschaffen des Sitzenbleibens. Förschler und Sesselmann sind davon überzeugt, dass das Aus der "Ehrenrunde" ebenso wie das von Spaenle gewünschte Flexibilisierungsjahr viele neue Probleme mit sich bringen würde. Förschler: "Es gibt viele Baustellen, über die an dem Abend sicherlich emotional diskutiert werden wird."

Die bildungspolitischen Sprecher
Die beiden Elternsprecher freuen sich aber nicht nur auf das Aufeinandertreffen mit dem Kultusminister, sondern auch auf die Podiumsdiskussion, die am Samstag, 9. März, stattfinden. Bei der dann allerdings nicht öffentlichen Veranstaltung sollen die bildungspolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen darüber informieren, wie sie sich die Zukunft des bayerischen Schulsystems vorstellen.