Ein Dinosaurier weniger
Autor: Christine Fischer
Kulmbach, Dienstag, 15. Dezember 2015
Es ist noch gar nicht sooo lange her, dass ich mich an dieser Stelle als Dinosaurier in Sachen Smartphone geoutet habe. Frei nach dem Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" habe ich inzwischen aufgerüstet und bin jetzt auch im Mail-to-go-Zeitalter angekommen.
Letztendlich hatte ich gar keine Wahl, wollte ich nicht riskieren, dass sämtliche Termine des Fußballvereins oder der Jugendgruppe an uns vorbeirauschen oder dass mir irgendwann ein Kindergartenkind die Funktionsweise meines Mobiltelefons erklären muss.
Die anfängliche Skepsis ist längst der natürlich nicht sehr bahnbrechenden Erkenntnis gewichen, dass die moderne Technik durchaus ihre Vorzüge hat, sofern man sie sinnvoll nutzt! Für wenig sinnvoll halte ich es aber nach wie vor, wenn sich eine Familie zum Essen trifft und dann jeder sein Smartphone oder Tablet auspackt, um sich in schweigender, kopfneigender Eintracht mit sich selbst zu beschäftigen. Ein Bild, gesehen letzte Woche in einem Kulmbacher Lokal, auf das ich gut verzichten kann.
Hoffnung macht mir dagegen (ein bisschen Dinosaurier steckt eben doch noch in mir), dass sich im Gegenzug auch immer mehr junge Menschen aus den sozialen Netzwerken verabschieden, um sich dem realen Leben zu widmen. Kein Witz! Jüngstes Beispiel ist der britische Sänger Ed Sheeran, der mal eine längere Pause von Telefon, E-Mails und Co. machen will, um die wirkliche Welt kennenzulernen. Wow, noch so eine bahnbrechende Erkenntnis!